Bildquelle: http://www.skytours.ch/gallery/travelhouse/header/kanada/british-columbia/british-columbia-1.jpg

Mittwoch, 24. November 2010

Juche, juche, juche, der erste Schnee!

So siehts aus. Es hat geschneit und Nanaimo ist im Chaos versunken. Mehr oder weniger.

Doch bevor ich dazu komme, möchte ich erstmal einige Missverständnisse aufklären, die durch meinen letzten Blogeintrag entstanden sind. Wie Alex schon kommentierte- wir verlassen Nanaimo vor Weihnachten, genau genommen am 20. Dezember. Dann geht es aber noch nicht nach Hause, sondern nach Edmonton, wo wir auf Alex' Verwandtschaft treffen, die uns dann mit zu sich nach Barrhead, 120 km von Edmonton entfernt, mitnehmen. Dort verbringen wir die Feiertage. Auch Silvester und Neujahr wird da gefeiert und anschließend gehen wir noch Ski fahren. Dann haben wir noch 3 Wochen Zeit,um uns ein bisschen Alberta und die Rockies anzugucken. Am 2. Februar gehts ab Calgary zurück. Am 3. sind wir wieder in Germany!
Dann noch eine Kleinigkeit, das Essen betreffend. Normalerweise ernähren wir uns echt relativ gesund. Wie sonst auch. Unsere Gastfamilie kocht für/mit uns und in der Uni kriegen wir auch nich nur Dogs and Fries. Und nein, bis jetzt hat noch keiner von uns zugenommen, soweit wir das ohne Waage beurteilen können. Die zuletzt beschriebene Woche war eine AUSNAHME und wird es auch bleiben. Wir haben ja weder im Lotto gewonnen noch das Bestreben, uns eine möglichst dicke Fettschicht für Alberta anzufuttern.
Ich hoffe,damit habe ich jetzt alle Ängste beseitigen und alle Fragen dahingehend beantworten können.

So, nun zu den neuen Sachen.

Ich möchte diesen Eintrag mit einer Titelunterschrift versehen:

WHAT MAKES A JOSI HAPPY

Philosophie
Ja,man mag es kaum glauben. Philosophie steht vielleicht nicht auf der Liste ganz oben, aber kommt chronologisch gesehen als Erstes!
Wir haben (endlich!!!) unser Midterm wiederbekommen und ich(!!!) habs einfach mal allen gezeigt. Ihr dürft mich ab jetzt mit Aristoteles ansprechen oder Descartes..nicht Nietzsche,bitte, aber sonst bin ich da auch ziemlich offen. Ich habe 25/26 Punkten!!!Das hat mich schon sehr stolz gemacht. Vor allem, weil ich zu einer "ganz kleinen Anzahl von Leuten" gehöre, laut Jim, dem Dozenten.

Schnee
Es fing ganz leise an, vom Himmel zu rieseln und dann immer mehr. Am Samstag waren bei uns nur einige Reste zu sehen, aber am Sonntag war selbst bei uns im Garten alles gezuckert (das ist schon bemerkenswert, da wir quasi direkt am Wasser wohnen). Da die Uni auf dem örtlichen Berg Mt. Benson liegt, war sie schon schön eingeschneit. Alle wurden schon ziemlich nervös, denn man erzählte, dass es bei Schnee schneefrei gäbe. So richtig geglaubt hat das keiner. Bis Montag. Morgens war noch ganz normal Uni. Dann kam der dicke Schnee:

(hier ein Bild, so gegen 12 Uhr auf dem Campus geschossen)

Es war schon wirklich ein wenig beängstigend, denn man konnte zeitweise vielleicht 10m weit gucken. Um 1 hatten Alex und ich unseren Kurs. Die Dozentin meinte gleich am Anfang, dass sie gerade eine mail erhalten habe, dass die Uni um 2 Uhr schließt. 1:15 klopft es an der Tür und die Sekretärin sagt, dass die mail wohl missverständlich gewesen sei, wir sollen doch bitte alle sofort gehen! Juhuuuu! Schneefrei. In Kanada. Gibts ja nicht! Wir fanden es super. Alex musste also nicht bis halb 9 in der Uni bleiben. So sind wir also gemeinsam nach Hause gefahren.
Abends war ich bei Lea eingeladen zum Harry-Potter-6-Gucken. Vorher haben wir aber noch die Nachrichten geschaut. Es herrschte eine Weltuntergangsstimmung unter den Nachrichtensprechern, die sich alle Horrorszenarien von kompletter Lahmlegung der Insel über Massenkarambolagen mit 100en Toten und feststeckenden Rettungsdiensten bis hin zu Haustiererfrierungen ausmalten. (Willkommen in Amerika!) Die Wetterfrau stand in einem animierten Schneesturm, während sie vor eisigen Windböen warnte, die in Nanaimo bis zu -18°C kalt waren. Auf meinem Weg nach Hause bin ich weder in Leas Einfahrt eingefroren, noch bin ich unter einem Schneeberg verschwunden, der Bambi-like auf mich drauffiel. Ich bin nur gerutscht, aber das ist nunmal so, wenn es um die Null Grad sind und der Schnee auf den Straßen immer wieder antaut und friert.

Backwaren
Dadurch, dass Alex und ich unverhofft am Montag früher Schluss hatten, haben wir einen Bus genommen, der uns an der Port Mall vorbei brachte, wo dann auch unser Anschlussbus kommt. Wir hatten aber noch 20 Minuten Zeit, also waren wir bei London Drugs (eine Drogerie mit Elektro-Abteilung, Apotheke und Kram). Ganz wichtig-in dieser Drogerie gibt es auch Kekse und anderes Gebäck. Dort habe ich folgenden Schatz entdeckt:



Ich war ganz aus dem Häuschen!Ich hatte mich schon auf eine Vorweihnachtszeit ohne Lebkuchen, Spekulatius, Weihnachtstee, Zimtsterne,... eingestellt. Aber wie es aussieht muss ich auch dieses Jahr nicht auf die beiden ersten Sachen verzichten (denn Spekulatius gab es auch). Leider gibts keinen wirklichen (erschwinglichen) Weihnachtstee, also hab ich schon Mama beauftragt, mir welchen zu besorgen, damit ich den dann im Februar trinken kann! :)


So, das war es auch schon für heute. Da gerade nichts in der Uni passiert, kann ich auch von da nicht viel erzählen. Heute Abend gehts zu Harry Potter und ich bin schon ganz aufgeregt! Morgen soll es 10cm Neuschnee geben. Das bedeutet auch eine ziemlich gute Chance auf schneefrei. Wäre ja...schön :)

Oh, und zum Schluss möchte ich euch eine kleine Diskussion mit meinem Philosophiedozenten nicht vorenthalten (für alle, die daran interessiert sind).

Jim stellte neulich folgende Frage:
Wenn man ein Musikstück spielt, wo geht es dann hin, wenn man aufhört zu spielen? Wo ist es dann?

[es folgt allgemeine Ratlosigkeit]

Er fragt weiter:
Wenn ich ein D auf dem Klavier spiele, was passiert mit ihm, wenn ich die Taste loslasse?

[Es folgt ein Versuch, die ganze Kiste physikalisch zu erklären. Wird von Jim mit 2 Argumenten ausgehebelt. Es folgt Schweigen]

Jim sagt:
Okay. Andere Frage. Wenn es draußen regnet sage ich "Es regnet gerade." Richtig?

[Erleichtertes zustimmendes Nicken, da man immerhin diese Frage beantworten kann und zeigen möchte, dass man aufpasst.]

Gut. Es regnet. Was ist dieses "es" im Satz?

[Schock. Die Studis können diese Frage nicht beantworten, dabei fing das Ganze doch so vielversprechend an..]

Kann jemand Spanisch hier im Raum?

[Ich nehme all meinen Mut zusammen und melde mich. Hoffentlich kann ich jetzt auch die Frage beantworten. Ich sage ihm gleich, dass ich nicht mehr sooo viel kann]

Jim fragt:
Kannst du den Satz übersetzen?

[Erleichterung.Puh. Kann ich!]

Ich:
Ja, kann ich. Está lloviendo.
[Jetzt wirds linguistisch. Und spannend. Weil ich Recht habe und er nicht. Er glaubt mir nur nicht, das ist das Problem.]

Jim:
Richtig. Está lloviendo." [schreibt es an, verkündet dann] "Es gibt in diesem Satz kein "es". Die Spanier sind so schlau, dass die kein "es" brauchen, um zu sagen dass "es" regnet.

[Oh,oh. Bitte stellt euch spannende Musik vor. Ich widerspreche. Bam bam baaaam.]

Ich:
Jim? Eigentlich gibt es da ein "es" in dem Satz. Man schreibt zwar kein Wort dafür, aber Spanisch ist eine Sprache, die Flexionsendungen (ich musste das mal schnell übersetzen.. :D) benutzt, deshalb ist das "es" in está enthalten.

[es ist still im Raum, man könnte eine Nadel fallen hören]

Ich könnte jetzt auch noch den Rest des Gesprächs aufschreiben, aber das is zu viel des Guten. Er hat mir jedenfalls nicht geglaubt, aber Alex hat mir auch nochmal bestätigt, dass ich Recht hatte. Lena? Jule? Marita? Nadja? Hatte ich,oder!? :D


Das war es dann aber wirklich. Zum Schluss noch ein Foto von mir und meiner Freude über den allerersten Schnee, der nicht mal auf der Straße liegen geblieben ist!

Sonntag, 14. November 2010

Wie die Zeit rennt.. einfach inkommensurabel!

Was passiert, wenn man einen fachwissenschaftlichen Text liest, der vom Zusammenhang zwischen Shakespeare's "The Tempest" (Der Sturm) und der Auseinandersetzung mit Kolonialismus im 17. Jahrhundert handelt? Richtig. Man ist verwirrt. Man arbeitet eine lange Zeit. Man bloggt nicht mehr. Und man muss viiiieeeleee Wörter nachgucken. Und das frustrierendste ist, wenn man dann beim Nachschlagen ein weiteres Fremdwort bekommt, das man auch wieder nachgucken muss. So also zum Beispiel incommensurable. Wer hätte gedacht, dass die deutsche Übersetzung dafür inkommensurabel ist? Tja,aber was mag das bedeuten? Also im Prinzip heißt das unvergleichbar. Aber warum eine einfache Übersetzung geben, wenn man das so schön unverständlich ausdrücken kann? Der Text war übrigens vollgestopft mit solchen Worten. Und 25 Seiten lang. Mmmh! Aber ich möchte ja unbedingt mein Final Paper über The Tempest und Kolonialismus machen. Selbst Schuld. Dafür musste ich letzte Woche ein "bibliography assignment" machen, indem ich mein Thema bekannt gebe, 5 Quellen dazu angebe und eine davon zusammenfasse. Hab ich mir natürlich den besten Text ausgesucht. Aber so ist das, keine weiteren Beschwerden.

So, das war auch ein Grund, warum ich jetzt schon 2 Wochen nichts mehr geschrieben habe. Ein anderer ist wohl, dass die Zeit hier so rennt und man doch noch sooo viel machen möchte.
Voller Erschrecken habe ich heute festgestellt, dass wir Nanaimo schon in 36 Tagen verlassen. Am Anfang kam mir die Zeit sooo lang vor.Und jetzt sind es nur noch 36 Tage??Oh mann, da kann man schon mal sentimental werden. Ein bisschen. Wir werden danach ja auch noch Spaß haben und tolle Leute kennenlernen (also ich, Alex kennt ja seine Verwandten) und unsere Families erwarten uns ja auch schon voller Sehnsucht zurück..(nicht wahr?) und wir sie auch. Aber trotzdem. Schon irgendwie traurig.

Aber hier ist keine Zeit zum Trübsalblasen. Wir werden unsere Zeit hier auch weiterhin genießen.
Nun gibt es aber eine Zusammenfassung der letzten Wochen.

Biedermann und die Brandstifter
Tja, wir haben uns letzten Freitag Kultur gegönnt. Die Theatergruppe, bestehend aus Schauspielstudenten der VIU, führte Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch auf, The Arsonists zu Englisch. Es war grandios!Wirklich!!! Wir waren begeistert. Das Unitheater war auch gut gefüllt. Und die Kanadier haben aus irgendwelchen, uns unerfindlichen Gründen permanent gelacht!!Also es war schon witzig gemacht, aber eigentlich sollte dieses Stück zum Nachdenken anregen. Naja, so ist das eben manchmal.

Rocky Horror Show
Am Samstag letzte Woche bin ich dann mit Justen und Freunden von ihm zur Rocky Horror Show gegangen. Eigentlich sollte jemand anders mitkommen, der aber abgesprungen ist, also hat Justen spontan an mich gedacht. Fand ich ja super! Habe dann an dem Abend auch gleich die örtliche "Szene" kennengelernt.. Naja, die Leute, die eben typischerweise zur Rocky Horror Show gehen. Es war fabelhaft. Justen und ich endeten auf der Bühne, den Time Warp tanzend, zusammen mit glitzernden Boys and Girls! :) Es war toll!
Danach wurde ich von einem verrückten Taxifahrer nach Hause gebracht, der sich beschwert hat, dass der Fahrer bezahlen muss, wenn er Fußgänger anfährt..Vertrauenserweckend!

Montag und Dienstag
War arbeiten für die Uni angesagt. Ich musste nicht nur den Kolonialismustext lesen, sondern auch einen Vorschlag für mein Final Paper im Writing-Kurs abgeben. Dort werde ich wohl über die Beeinflussung von Leuten durch unbewusste Mimik schreiben. Total interessant! Ist jetzt nicht unbedingt ein Thema, das einen sofort anspringt, wenn man darüber nachdenkt, worüber man wohl ein Essay schreiben kann. Aber wir mussten ein Buch lesen (The Tipping Point von Malcom Gladwell), in dem es darum geht, welche Ideen und Produkte warum wie erfolgreich geworden sind. Und da war unter anderem ein sehr interessanter Absatz über psychologische Studien drin, die die Wahlkampagnen 1984 in den USA untersucht haben. Herausgekommen ist Folgendes: Es scheint so, als ob sich Fernsehzuschauer in ihrer politischen Entscheidung vom jeweiligen Nachrichtensprecher des TV-Senders, den sie zu der Zeit guckten, beeinflussen lassen haben. Durch Mimik, die Sympathie ausdrückte. So ist das. Weiter will ich das jetzt hier nicht ausführen.

Mittwoch
habe ich mich nach einem missglückten Versuch, mich mit Lea zu treffen, allein auf den Weg in die Stadt gemacht, um nach Winterboots zu gucken. Und auf dem Weg hab ich Justen getroffen, der mich auch glatt begleitete. Dann fing ich an (die Erfahrung dauerte bis gestern an), zu lernen, was das Wort indulgence bedeutet.
Das war so: Wir haben Mittag gegessen in einem kleinen Restaurant Downtown. Nach reichlichem Hauptgericht habe ich gefragt, was eigentlich indulgence bedeutet. Daraufhin winkt Justen die Kellnerin heran und sagt, wir hätten gern Schokotorte zum Dessert. Als die dann kam meinte Justen "Das ist indulgence" Tja. Man gönnt sich was, was man nicht unbedingt braucht. Man kann es übrigens auch mit Völlerei übersetzen^^ Nun ja. Das war es. Aber manchmal muss man sich halt was gönnen.

Donnerstag
war der 11.11.!Aber hier war nix mit Alaaf oder Helau (oder Breetlook @ Lea), nein, hier war Remembrance Day. Am 11. Tag des 11. Monats zur 11. Stunde gedenkt man hier der Gefallenen Soldaten (in Welt- und anderen Kriegen, sowie auf "Friedens"missionen). Dies geschieht zum offiziellen Ende des Ersten Weltkrieges. Vormittags war also draußen der offizielle Gedenkgottesdienst, zu dem Alex und ich gegangen sind. Es wurde die kanadische, wie auch die US-amerikanische Hymne gesungen, gefolgt vom Abfeuern einer echten Kanone. Eine Parade ging durch die ganze Stadt, bestehend aus einer schottischen Militärband, Mounties, "normaler" Armee, Veteranen, usw.! Beim eigentlichen Gedenkakt wird ja normalerweise still gestanden. Aber das sieht man in Kanada offensichtlich nicht so eng. Da wurde Kaugummi gekaut und fleißig rumgehampelt. Is schon anders als in Deutschland!:)
Hier mal ein Bild von den Mounties während der Parade:


Sehen sie nicht lustig aus?Und marschiert sind sie auch ganz witzig.Sie waren zwar direkt hinter dem Trommler aus der Schotten-Formation,aber trotzdem war das mit dem Gleichschritt und im Takt gehen nicht ganz so ihr Ding. Naja, war aber sehr interessant.

Hinterher hat mich Alex dann noch zum Mittag eingeladen (indulgence!schon wieder!) und wir sind nach Hause gefahren. Es hat während der gesamten Prozession übrigens geregnet...Und es war kalt und windig. Aber dank ordentlicher Kleidung ist uns nichts passiert-wir sind trocken und gesund geblieben. :)
Hier ein Eindruck von dem, was Alex gegessen hat :


Abends war die Party der Rocky-Horror-Schauspieler und Justen hat mich eingeladen (sein bester Freund hat nämlich den Rocky gespielt). Also war ich im örtlichen Schwulenclub zum dancen. Es war sehr schön und hat viel Spaß gemacht. Auch wenn es irgendwie merkwürdig ist,wenn um Punkt 2Uhr die Lichter angehen und man gebeten wird, nach Hause zu gehen.

Freitag
bin ich vormittags zum Friseur gegangen und habe mir die Haare färben lassen. Und zwar von der, auf deren Halloweenparty ich auch war. Das war sehr schön und wir haben uns sehr nett unterhalten. Später habe ich dann noch Justen auf Arbeit besucht. Dort hat er mich dann gebeten, einen Cupcake für ihn zu besorgen. Tat ich auch. Und mir auch gleich einen (indulgence!!!). Mhhhhh!! Lecker. ABER reicht auch für die nächsten paar Wochen. Sehr süß und reichhaltig. Hat mir auch als Brunch gereicht.
Abends gab es leider sehr merkwürdiges Essen ohne Geschmack, das Alex und mich eher unbefriedigt hinterließ :)Das wollten wir irgendwie ändern...

Samstag (also gestern)
haben wir uns also mal richtig was gegönnt. Ausschlafen zum Beispiel. Seit wir hier sind, haben wir uns eigentlich immer nen Wecker gestellt und ich glaube, ich bin spätestens um 10 aus dem Bett gewesen (ich will es nicht beschwören...) Aber nicht gestern. Wir haben gaaaanz lang geschlafen und Unikram einfach mal Unikram sein lassen. Abends haben wir dann beschlossen, etwas mit Geschmack zu essen. Beim Griechen! Ohhhh!!!War das lecker!!! Wir wollten mal so richtig schlemmen, nicht nur irgendwelchen komischen Kram, der fastfoodmäßig zusammengewürfelt wird. Also hatten wir eine Vorsuppe. Diese stellte sich als riesige Portion wie bei Oma heraus. Und Alex' Suppe war auch eher ein Hühnerfrikassée. Ich hatte eine typisch griechische Linsensuppe. Mjam mjam! Dann kam der Hauptgang. Ich hatte Lamm. Sauer eingelegt und perfekt gegrillt. Innen rosa, außen knusprig. Zerfiel auf der Gabel. Dazu gab es Reis, eine ordentliche Portion Tsatsiki und griechischen Salat mit frischen Zwiebeln. Nach dem Essen waren wir soooo satt, dass wir eigentlich auch hätten schlafen können. Aber wir hatten nicht mit dem "Chéfe" gerechnet, der uns glatt noch ein Stück Kuchen aufs Haus zukommen lies. Oh mein Gott. Dieser Kuchen bestand aus 80% Sahne, Zimt, Mandeln und Pudding. (INDULGENCE!!!!) Danach waren wir kurz vorm Platzen, aber es ging uns fabelhaft. Wir wollten unsere Knobi- und Zwiebelfahne natürlich nicht für uns behalten und sind deshalb doch glatt noch in einen "Club" gegangen. Hatte ne live-Band, die viel zu laut war und merkwürdiges Publikum- von primitiven Cliché- Amerikanern mit "Mo" (s. letzter Eintrag "Movember") über Mädels um die 20 mit nahezu nichts an, bis hin zu mittelalten Damen in Kostüm und mit aufgedrehten Haaren. Ich fands komisch da. Mal ganz davon abgesehen, dass die Bedienung noch nie was von Martini Bianco gehört hatte und mir doch glatt ein Martini-Glas mit Wodka vollgekippt hat..Ui ui. Offensichtlich sah ich so aus, als könne ich ein Verdauungs"schnäpschen" vertragen.. Aber immerhin hat sie mir ne Olive dazu angeboten. Wie nett. Bäh!
Sind dann schon vor 12 nach Hause gefahren und haben den Abend nett mit der Heute-Show ausklingen lassen.

Heute
war ein ganz normaler Sonntag- Kirche, Skypen, Einkaufen, ein klein wenig was für die Uni tun, und die letzten Wehen des Wochenendes genießen.
Vorhin habe ich mit Cornelia und Jeroen "The Amazing Race" geguckt. Toll, ich finde, diese Show sollte auch ihren Weg ins Deutsche Fernsehen finden.

Jetzt werden wir uns noch mit ein paar Nachrichten versorgen und dann auch bald schlafen gehen, damit ich morgen früh um 8:30 wieder fröhlich, frisch und frei über Shakespeare plaudern kann. Oh ja, ich freu mich ja schon drauf.

Ich möchte mich übrigens an dieser Stelle nochmal selbst beglückwünschen, da "The Tempest" das erste Drama war, was ich JEMALS "on time" gelesen habe, also tatsächlich zu dem Termin, zu dem es zu lesen war. Ich bin ja schon ein bisschen stolz auf mich. Zumal ich ja, wie viele wissen, nicht der allergrößte Shakespeare-Fan bin. :)

Ich sende euch viele liebe Grüße und Küsschen nach Deutschland und in den Rest der Welt, also zum Beispiel nach England und Peru!
Ich denk an euch!
Schreibt mir fleißig Kommentare, ich freu mich immer sehr darüber.

Und zum Schluss noch:
Josi proudly presents: GESUNDES ESSEN IN KANADA (Fanfare...Tusch..Konfetti!)

Der nette Typ da neben mir ist der ehemalige Bürgermeister Ney (in dessen Haus wir jetzt wohnen). Meiner Meinung nach wird ihm unrecht getan, denn er ist der Werbeschildträger des "Restaurants", das direkt neben ihm steht (auf dem Bild nicht zu sehen). Und was gibt es da? Richtig. Leckere, frittierte Marsriegel. Mhhhh.. Da kriegt man doch gleich Appetit.. :( So, das wars dann aber wirklich für heute!