Bildquelle: http://www.skytours.ch/gallery/travelhouse/header/kanada/british-columbia/british-columbia-1.jpg

Mittwoch, 24. November 2010

Juche, juche, juche, der erste Schnee!

So siehts aus. Es hat geschneit und Nanaimo ist im Chaos versunken. Mehr oder weniger.

Doch bevor ich dazu komme, möchte ich erstmal einige Missverständnisse aufklären, die durch meinen letzten Blogeintrag entstanden sind. Wie Alex schon kommentierte- wir verlassen Nanaimo vor Weihnachten, genau genommen am 20. Dezember. Dann geht es aber noch nicht nach Hause, sondern nach Edmonton, wo wir auf Alex' Verwandtschaft treffen, die uns dann mit zu sich nach Barrhead, 120 km von Edmonton entfernt, mitnehmen. Dort verbringen wir die Feiertage. Auch Silvester und Neujahr wird da gefeiert und anschließend gehen wir noch Ski fahren. Dann haben wir noch 3 Wochen Zeit,um uns ein bisschen Alberta und die Rockies anzugucken. Am 2. Februar gehts ab Calgary zurück. Am 3. sind wir wieder in Germany!
Dann noch eine Kleinigkeit, das Essen betreffend. Normalerweise ernähren wir uns echt relativ gesund. Wie sonst auch. Unsere Gastfamilie kocht für/mit uns und in der Uni kriegen wir auch nich nur Dogs and Fries. Und nein, bis jetzt hat noch keiner von uns zugenommen, soweit wir das ohne Waage beurteilen können. Die zuletzt beschriebene Woche war eine AUSNAHME und wird es auch bleiben. Wir haben ja weder im Lotto gewonnen noch das Bestreben, uns eine möglichst dicke Fettschicht für Alberta anzufuttern.
Ich hoffe,damit habe ich jetzt alle Ängste beseitigen und alle Fragen dahingehend beantworten können.

So, nun zu den neuen Sachen.

Ich möchte diesen Eintrag mit einer Titelunterschrift versehen:

WHAT MAKES A JOSI HAPPY

Philosophie
Ja,man mag es kaum glauben. Philosophie steht vielleicht nicht auf der Liste ganz oben, aber kommt chronologisch gesehen als Erstes!
Wir haben (endlich!!!) unser Midterm wiederbekommen und ich(!!!) habs einfach mal allen gezeigt. Ihr dürft mich ab jetzt mit Aristoteles ansprechen oder Descartes..nicht Nietzsche,bitte, aber sonst bin ich da auch ziemlich offen. Ich habe 25/26 Punkten!!!Das hat mich schon sehr stolz gemacht. Vor allem, weil ich zu einer "ganz kleinen Anzahl von Leuten" gehöre, laut Jim, dem Dozenten.

Schnee
Es fing ganz leise an, vom Himmel zu rieseln und dann immer mehr. Am Samstag waren bei uns nur einige Reste zu sehen, aber am Sonntag war selbst bei uns im Garten alles gezuckert (das ist schon bemerkenswert, da wir quasi direkt am Wasser wohnen). Da die Uni auf dem örtlichen Berg Mt. Benson liegt, war sie schon schön eingeschneit. Alle wurden schon ziemlich nervös, denn man erzählte, dass es bei Schnee schneefrei gäbe. So richtig geglaubt hat das keiner. Bis Montag. Morgens war noch ganz normal Uni. Dann kam der dicke Schnee:

(hier ein Bild, so gegen 12 Uhr auf dem Campus geschossen)

Es war schon wirklich ein wenig beängstigend, denn man konnte zeitweise vielleicht 10m weit gucken. Um 1 hatten Alex und ich unseren Kurs. Die Dozentin meinte gleich am Anfang, dass sie gerade eine mail erhalten habe, dass die Uni um 2 Uhr schließt. 1:15 klopft es an der Tür und die Sekretärin sagt, dass die mail wohl missverständlich gewesen sei, wir sollen doch bitte alle sofort gehen! Juhuuuu! Schneefrei. In Kanada. Gibts ja nicht! Wir fanden es super. Alex musste also nicht bis halb 9 in der Uni bleiben. So sind wir also gemeinsam nach Hause gefahren.
Abends war ich bei Lea eingeladen zum Harry-Potter-6-Gucken. Vorher haben wir aber noch die Nachrichten geschaut. Es herrschte eine Weltuntergangsstimmung unter den Nachrichtensprechern, die sich alle Horrorszenarien von kompletter Lahmlegung der Insel über Massenkarambolagen mit 100en Toten und feststeckenden Rettungsdiensten bis hin zu Haustiererfrierungen ausmalten. (Willkommen in Amerika!) Die Wetterfrau stand in einem animierten Schneesturm, während sie vor eisigen Windböen warnte, die in Nanaimo bis zu -18°C kalt waren. Auf meinem Weg nach Hause bin ich weder in Leas Einfahrt eingefroren, noch bin ich unter einem Schneeberg verschwunden, der Bambi-like auf mich drauffiel. Ich bin nur gerutscht, aber das ist nunmal so, wenn es um die Null Grad sind und der Schnee auf den Straßen immer wieder antaut und friert.

Backwaren
Dadurch, dass Alex und ich unverhofft am Montag früher Schluss hatten, haben wir einen Bus genommen, der uns an der Port Mall vorbei brachte, wo dann auch unser Anschlussbus kommt. Wir hatten aber noch 20 Minuten Zeit, also waren wir bei London Drugs (eine Drogerie mit Elektro-Abteilung, Apotheke und Kram). Ganz wichtig-in dieser Drogerie gibt es auch Kekse und anderes Gebäck. Dort habe ich folgenden Schatz entdeckt:



Ich war ganz aus dem Häuschen!Ich hatte mich schon auf eine Vorweihnachtszeit ohne Lebkuchen, Spekulatius, Weihnachtstee, Zimtsterne,... eingestellt. Aber wie es aussieht muss ich auch dieses Jahr nicht auf die beiden ersten Sachen verzichten (denn Spekulatius gab es auch). Leider gibts keinen wirklichen (erschwinglichen) Weihnachtstee, also hab ich schon Mama beauftragt, mir welchen zu besorgen, damit ich den dann im Februar trinken kann! :)


So, das war es auch schon für heute. Da gerade nichts in der Uni passiert, kann ich auch von da nicht viel erzählen. Heute Abend gehts zu Harry Potter und ich bin schon ganz aufgeregt! Morgen soll es 10cm Neuschnee geben. Das bedeutet auch eine ziemlich gute Chance auf schneefrei. Wäre ja...schön :)

Oh, und zum Schluss möchte ich euch eine kleine Diskussion mit meinem Philosophiedozenten nicht vorenthalten (für alle, die daran interessiert sind).

Jim stellte neulich folgende Frage:
Wenn man ein Musikstück spielt, wo geht es dann hin, wenn man aufhört zu spielen? Wo ist es dann?

[es folgt allgemeine Ratlosigkeit]

Er fragt weiter:
Wenn ich ein D auf dem Klavier spiele, was passiert mit ihm, wenn ich die Taste loslasse?

[Es folgt ein Versuch, die ganze Kiste physikalisch zu erklären. Wird von Jim mit 2 Argumenten ausgehebelt. Es folgt Schweigen]

Jim sagt:
Okay. Andere Frage. Wenn es draußen regnet sage ich "Es regnet gerade." Richtig?

[Erleichtertes zustimmendes Nicken, da man immerhin diese Frage beantworten kann und zeigen möchte, dass man aufpasst.]

Gut. Es regnet. Was ist dieses "es" im Satz?

[Schock. Die Studis können diese Frage nicht beantworten, dabei fing das Ganze doch so vielversprechend an..]

Kann jemand Spanisch hier im Raum?

[Ich nehme all meinen Mut zusammen und melde mich. Hoffentlich kann ich jetzt auch die Frage beantworten. Ich sage ihm gleich, dass ich nicht mehr sooo viel kann]

Jim fragt:
Kannst du den Satz übersetzen?

[Erleichterung.Puh. Kann ich!]

Ich:
Ja, kann ich. Está lloviendo.
[Jetzt wirds linguistisch. Und spannend. Weil ich Recht habe und er nicht. Er glaubt mir nur nicht, das ist das Problem.]

Jim:
Richtig. Está lloviendo." [schreibt es an, verkündet dann] "Es gibt in diesem Satz kein "es". Die Spanier sind so schlau, dass die kein "es" brauchen, um zu sagen dass "es" regnet.

[Oh,oh. Bitte stellt euch spannende Musik vor. Ich widerspreche. Bam bam baaaam.]

Ich:
Jim? Eigentlich gibt es da ein "es" in dem Satz. Man schreibt zwar kein Wort dafür, aber Spanisch ist eine Sprache, die Flexionsendungen (ich musste das mal schnell übersetzen.. :D) benutzt, deshalb ist das "es" in está enthalten.

[es ist still im Raum, man könnte eine Nadel fallen hören]

Ich könnte jetzt auch noch den Rest des Gesprächs aufschreiben, aber das is zu viel des Guten. Er hat mir jedenfalls nicht geglaubt, aber Alex hat mir auch nochmal bestätigt, dass ich Recht hatte. Lena? Jule? Marita? Nadja? Hatte ich,oder!? :D


Das war es dann aber wirklich. Zum Schluss noch ein Foto von mir und meiner Freude über den allerersten Schnee, der nicht mal auf der Straße liegen geblieben ist!

Sonntag, 14. November 2010

Wie die Zeit rennt.. einfach inkommensurabel!

Was passiert, wenn man einen fachwissenschaftlichen Text liest, der vom Zusammenhang zwischen Shakespeare's "The Tempest" (Der Sturm) und der Auseinandersetzung mit Kolonialismus im 17. Jahrhundert handelt? Richtig. Man ist verwirrt. Man arbeitet eine lange Zeit. Man bloggt nicht mehr. Und man muss viiiieeeleee Wörter nachgucken. Und das frustrierendste ist, wenn man dann beim Nachschlagen ein weiteres Fremdwort bekommt, das man auch wieder nachgucken muss. So also zum Beispiel incommensurable. Wer hätte gedacht, dass die deutsche Übersetzung dafür inkommensurabel ist? Tja,aber was mag das bedeuten? Also im Prinzip heißt das unvergleichbar. Aber warum eine einfache Übersetzung geben, wenn man das so schön unverständlich ausdrücken kann? Der Text war übrigens vollgestopft mit solchen Worten. Und 25 Seiten lang. Mmmh! Aber ich möchte ja unbedingt mein Final Paper über The Tempest und Kolonialismus machen. Selbst Schuld. Dafür musste ich letzte Woche ein "bibliography assignment" machen, indem ich mein Thema bekannt gebe, 5 Quellen dazu angebe und eine davon zusammenfasse. Hab ich mir natürlich den besten Text ausgesucht. Aber so ist das, keine weiteren Beschwerden.

So, das war auch ein Grund, warum ich jetzt schon 2 Wochen nichts mehr geschrieben habe. Ein anderer ist wohl, dass die Zeit hier so rennt und man doch noch sooo viel machen möchte.
Voller Erschrecken habe ich heute festgestellt, dass wir Nanaimo schon in 36 Tagen verlassen. Am Anfang kam mir die Zeit sooo lang vor.Und jetzt sind es nur noch 36 Tage??Oh mann, da kann man schon mal sentimental werden. Ein bisschen. Wir werden danach ja auch noch Spaß haben und tolle Leute kennenlernen (also ich, Alex kennt ja seine Verwandten) und unsere Families erwarten uns ja auch schon voller Sehnsucht zurück..(nicht wahr?) und wir sie auch. Aber trotzdem. Schon irgendwie traurig.

Aber hier ist keine Zeit zum Trübsalblasen. Wir werden unsere Zeit hier auch weiterhin genießen.
Nun gibt es aber eine Zusammenfassung der letzten Wochen.

Biedermann und die Brandstifter
Tja, wir haben uns letzten Freitag Kultur gegönnt. Die Theatergruppe, bestehend aus Schauspielstudenten der VIU, führte Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch auf, The Arsonists zu Englisch. Es war grandios!Wirklich!!! Wir waren begeistert. Das Unitheater war auch gut gefüllt. Und die Kanadier haben aus irgendwelchen, uns unerfindlichen Gründen permanent gelacht!!Also es war schon witzig gemacht, aber eigentlich sollte dieses Stück zum Nachdenken anregen. Naja, so ist das eben manchmal.

Rocky Horror Show
Am Samstag letzte Woche bin ich dann mit Justen und Freunden von ihm zur Rocky Horror Show gegangen. Eigentlich sollte jemand anders mitkommen, der aber abgesprungen ist, also hat Justen spontan an mich gedacht. Fand ich ja super! Habe dann an dem Abend auch gleich die örtliche "Szene" kennengelernt.. Naja, die Leute, die eben typischerweise zur Rocky Horror Show gehen. Es war fabelhaft. Justen und ich endeten auf der Bühne, den Time Warp tanzend, zusammen mit glitzernden Boys and Girls! :) Es war toll!
Danach wurde ich von einem verrückten Taxifahrer nach Hause gebracht, der sich beschwert hat, dass der Fahrer bezahlen muss, wenn er Fußgänger anfährt..Vertrauenserweckend!

Montag und Dienstag
War arbeiten für die Uni angesagt. Ich musste nicht nur den Kolonialismustext lesen, sondern auch einen Vorschlag für mein Final Paper im Writing-Kurs abgeben. Dort werde ich wohl über die Beeinflussung von Leuten durch unbewusste Mimik schreiben. Total interessant! Ist jetzt nicht unbedingt ein Thema, das einen sofort anspringt, wenn man darüber nachdenkt, worüber man wohl ein Essay schreiben kann. Aber wir mussten ein Buch lesen (The Tipping Point von Malcom Gladwell), in dem es darum geht, welche Ideen und Produkte warum wie erfolgreich geworden sind. Und da war unter anderem ein sehr interessanter Absatz über psychologische Studien drin, die die Wahlkampagnen 1984 in den USA untersucht haben. Herausgekommen ist Folgendes: Es scheint so, als ob sich Fernsehzuschauer in ihrer politischen Entscheidung vom jeweiligen Nachrichtensprecher des TV-Senders, den sie zu der Zeit guckten, beeinflussen lassen haben. Durch Mimik, die Sympathie ausdrückte. So ist das. Weiter will ich das jetzt hier nicht ausführen.

Mittwoch
habe ich mich nach einem missglückten Versuch, mich mit Lea zu treffen, allein auf den Weg in die Stadt gemacht, um nach Winterboots zu gucken. Und auf dem Weg hab ich Justen getroffen, der mich auch glatt begleitete. Dann fing ich an (die Erfahrung dauerte bis gestern an), zu lernen, was das Wort indulgence bedeutet.
Das war so: Wir haben Mittag gegessen in einem kleinen Restaurant Downtown. Nach reichlichem Hauptgericht habe ich gefragt, was eigentlich indulgence bedeutet. Daraufhin winkt Justen die Kellnerin heran und sagt, wir hätten gern Schokotorte zum Dessert. Als die dann kam meinte Justen "Das ist indulgence" Tja. Man gönnt sich was, was man nicht unbedingt braucht. Man kann es übrigens auch mit Völlerei übersetzen^^ Nun ja. Das war es. Aber manchmal muss man sich halt was gönnen.

Donnerstag
war der 11.11.!Aber hier war nix mit Alaaf oder Helau (oder Breetlook @ Lea), nein, hier war Remembrance Day. Am 11. Tag des 11. Monats zur 11. Stunde gedenkt man hier der Gefallenen Soldaten (in Welt- und anderen Kriegen, sowie auf "Friedens"missionen). Dies geschieht zum offiziellen Ende des Ersten Weltkrieges. Vormittags war also draußen der offizielle Gedenkgottesdienst, zu dem Alex und ich gegangen sind. Es wurde die kanadische, wie auch die US-amerikanische Hymne gesungen, gefolgt vom Abfeuern einer echten Kanone. Eine Parade ging durch die ganze Stadt, bestehend aus einer schottischen Militärband, Mounties, "normaler" Armee, Veteranen, usw.! Beim eigentlichen Gedenkakt wird ja normalerweise still gestanden. Aber das sieht man in Kanada offensichtlich nicht so eng. Da wurde Kaugummi gekaut und fleißig rumgehampelt. Is schon anders als in Deutschland!:)
Hier mal ein Bild von den Mounties während der Parade:


Sehen sie nicht lustig aus?Und marschiert sind sie auch ganz witzig.Sie waren zwar direkt hinter dem Trommler aus der Schotten-Formation,aber trotzdem war das mit dem Gleichschritt und im Takt gehen nicht ganz so ihr Ding. Naja, war aber sehr interessant.

Hinterher hat mich Alex dann noch zum Mittag eingeladen (indulgence!schon wieder!) und wir sind nach Hause gefahren. Es hat während der gesamten Prozession übrigens geregnet...Und es war kalt und windig. Aber dank ordentlicher Kleidung ist uns nichts passiert-wir sind trocken und gesund geblieben. :)
Hier ein Eindruck von dem, was Alex gegessen hat :


Abends war die Party der Rocky-Horror-Schauspieler und Justen hat mich eingeladen (sein bester Freund hat nämlich den Rocky gespielt). Also war ich im örtlichen Schwulenclub zum dancen. Es war sehr schön und hat viel Spaß gemacht. Auch wenn es irgendwie merkwürdig ist,wenn um Punkt 2Uhr die Lichter angehen und man gebeten wird, nach Hause zu gehen.

Freitag
bin ich vormittags zum Friseur gegangen und habe mir die Haare färben lassen. Und zwar von der, auf deren Halloweenparty ich auch war. Das war sehr schön und wir haben uns sehr nett unterhalten. Später habe ich dann noch Justen auf Arbeit besucht. Dort hat er mich dann gebeten, einen Cupcake für ihn zu besorgen. Tat ich auch. Und mir auch gleich einen (indulgence!!!). Mhhhhh!! Lecker. ABER reicht auch für die nächsten paar Wochen. Sehr süß und reichhaltig. Hat mir auch als Brunch gereicht.
Abends gab es leider sehr merkwürdiges Essen ohne Geschmack, das Alex und mich eher unbefriedigt hinterließ :)Das wollten wir irgendwie ändern...

Samstag (also gestern)
haben wir uns also mal richtig was gegönnt. Ausschlafen zum Beispiel. Seit wir hier sind, haben wir uns eigentlich immer nen Wecker gestellt und ich glaube, ich bin spätestens um 10 aus dem Bett gewesen (ich will es nicht beschwören...) Aber nicht gestern. Wir haben gaaaanz lang geschlafen und Unikram einfach mal Unikram sein lassen. Abends haben wir dann beschlossen, etwas mit Geschmack zu essen. Beim Griechen! Ohhhh!!!War das lecker!!! Wir wollten mal so richtig schlemmen, nicht nur irgendwelchen komischen Kram, der fastfoodmäßig zusammengewürfelt wird. Also hatten wir eine Vorsuppe. Diese stellte sich als riesige Portion wie bei Oma heraus. Und Alex' Suppe war auch eher ein Hühnerfrikassée. Ich hatte eine typisch griechische Linsensuppe. Mjam mjam! Dann kam der Hauptgang. Ich hatte Lamm. Sauer eingelegt und perfekt gegrillt. Innen rosa, außen knusprig. Zerfiel auf der Gabel. Dazu gab es Reis, eine ordentliche Portion Tsatsiki und griechischen Salat mit frischen Zwiebeln. Nach dem Essen waren wir soooo satt, dass wir eigentlich auch hätten schlafen können. Aber wir hatten nicht mit dem "Chéfe" gerechnet, der uns glatt noch ein Stück Kuchen aufs Haus zukommen lies. Oh mein Gott. Dieser Kuchen bestand aus 80% Sahne, Zimt, Mandeln und Pudding. (INDULGENCE!!!!) Danach waren wir kurz vorm Platzen, aber es ging uns fabelhaft. Wir wollten unsere Knobi- und Zwiebelfahne natürlich nicht für uns behalten und sind deshalb doch glatt noch in einen "Club" gegangen. Hatte ne live-Band, die viel zu laut war und merkwürdiges Publikum- von primitiven Cliché- Amerikanern mit "Mo" (s. letzter Eintrag "Movember") über Mädels um die 20 mit nahezu nichts an, bis hin zu mittelalten Damen in Kostüm und mit aufgedrehten Haaren. Ich fands komisch da. Mal ganz davon abgesehen, dass die Bedienung noch nie was von Martini Bianco gehört hatte und mir doch glatt ein Martini-Glas mit Wodka vollgekippt hat..Ui ui. Offensichtlich sah ich so aus, als könne ich ein Verdauungs"schnäpschen" vertragen.. Aber immerhin hat sie mir ne Olive dazu angeboten. Wie nett. Bäh!
Sind dann schon vor 12 nach Hause gefahren und haben den Abend nett mit der Heute-Show ausklingen lassen.

Heute
war ein ganz normaler Sonntag- Kirche, Skypen, Einkaufen, ein klein wenig was für die Uni tun, und die letzten Wehen des Wochenendes genießen.
Vorhin habe ich mit Cornelia und Jeroen "The Amazing Race" geguckt. Toll, ich finde, diese Show sollte auch ihren Weg ins Deutsche Fernsehen finden.

Jetzt werden wir uns noch mit ein paar Nachrichten versorgen und dann auch bald schlafen gehen, damit ich morgen früh um 8:30 wieder fröhlich, frisch und frei über Shakespeare plaudern kann. Oh ja, ich freu mich ja schon drauf.

Ich möchte mich übrigens an dieser Stelle nochmal selbst beglückwünschen, da "The Tempest" das erste Drama war, was ich JEMALS "on time" gelesen habe, also tatsächlich zu dem Termin, zu dem es zu lesen war. Ich bin ja schon ein bisschen stolz auf mich. Zumal ich ja, wie viele wissen, nicht der allergrößte Shakespeare-Fan bin. :)

Ich sende euch viele liebe Grüße und Küsschen nach Deutschland und in den Rest der Welt, also zum Beispiel nach England und Peru!
Ich denk an euch!
Schreibt mir fleißig Kommentare, ich freu mich immer sehr darüber.

Und zum Schluss noch:
Josi proudly presents: GESUNDES ESSEN IN KANADA (Fanfare...Tusch..Konfetti!)

Der nette Typ da neben mir ist der ehemalige Bürgermeister Ney (in dessen Haus wir jetzt wohnen). Meiner Meinung nach wird ihm unrecht getan, denn er ist der Werbeschildträger des "Restaurants", das direkt neben ihm steht (auf dem Bild nicht zu sehen). Und was gibt es da? Richtig. Leckere, frittierte Marsriegel. Mhhhh.. Da kriegt man doch gleich Appetit.. :( So, das wars dann aber wirklich für heute!

Sonntag, 31. Oktober 2010

Happy Halloween und Prügeleien auf dem Eis

Oh weh, jetzt habe ich schon so lang nichts mehr geschrieben, das wird wohl wieder mal ein langer Eintrag heute. Es ist auch so viel passiert, also los geht es.

Letzte Woche Freitag waren wir auf unserem ersten Eishockeyspiel.Oh,das war aufregend!!!Die Nanaimo Clippers haben gegen Cowichan gespielt und auch gleich nach 3 Minuten das erste Tor geschossen. Nachdem das zweite Tor der Clippers nicht anerkannt wurde,weil ein Spieler zu viel auf dem Eis war, hat ein Spieler aus Nanaimo einen gegnerischen Spieler angespuckt, woraufhin sich die beiden erstmal geprügelt haben. Die Schiedsrichter sind auch gleich hin, damit sie das Spektakel aus der Nähe betrachten konnten..Denn eingeschritten sind sie nicht. Nanaimo hat die Prügelei verloren, weshalb dann unser Spieler sofort eine Zeitstrafe bekommen hat, während der andere nur wegen Unsportlichkeit angemahnt und später vom Feld genommen wurde.Also der Clippers-Spieler wurde natürlich auch deshalb härter bestraft, weil er angefangen hatte.. Nach einem sehr guten ersten Drittel für Nanaimo, hat dann die gegnerische Mannschaft im zweiten und dritten Drittel aufgeholt. Und ca. 10 Sekunden bevor die Nachspielzeit im dritten Drittel um war,hat es Nanaimo noch geschafft, den Ausgleich zu schießen. Freude in der kompletten Halle (bis auf die Muttis hinter uns,die für Cowichan waren..buuuh!) und die Ansage, dass nochmal 5 Minuten nachgespielt werden. Okay,also ab in die Verlängerung, das Spiel wurde echt immer spannender und rasanter und damit auch mein Puls.. Meine herren, war das aufregend. Und dann war nach 5 Minuten immernoch kein Tor gefallen, also wurde drei gegen drei gespielt mit "golden goal" (das heißt bestimmt beim Eishockey anders,aber ihr wisst ja,was gemeint ist).Und dann hat Nanaimo es geschafft, den Puck abzuwehren vor dem eigenen Tor und im Konter ein Tor zu schießen (sagt man überhaupt schießen?Ein Tor schlagen hört sich aber auch komisch an...Mhh..). Also war das Spiel aus und Nanaimo war (fast) Weltmeister.

Strafen gab es übrigens ganz viele, wie beim Handball Zeitstrafen, für die lustigsten Sachen. Einmal hat der Hallensprecher durchgesagt, dass ein Spieler betraft wurde, weil er gemein war. Putzig!!
Weil Oktober ja Brustkrebsmonat ist, trug die gesamte Mannschaft übrigens Trikots in weiß und pink, sowie pinke Schnürsenkel und pinke Werbung auf den Hosen. Das pinke Schleifchen steht für breast cancer awareness, so wie das rote Schleifchen für Aids awareness steht (mir fällt momentan leider kein passender deutscher Begriff ein.Tut mir Leid). Normalerweise sind die Clippers nämlich in Weiß- Schwar- Orange gekleidet..
So haben Alex und ich auf jeden Fall unser erstes Eishockeyspiel erlebt und ich muss sagen, dass es mir schon gefallen hat. Aber es ist doch ziemlich brutal und ich hatte natürlich auch keine Ahnung von den Regeln und war manches Mal schon verwundert, wenn der Puck mit den Händen gefangen wurde und aufs Eis gelegt zum weiterspielen.
Spannend war es in jedem Fall, es hat mich genauso aufgeregt wie ein spannendes Handballspiel. Also ein guter Ersatzsport zum angucken hier :)


Letzten Samstag waren wir dann, auch von der Uni aus, auf Gabriola Island, eine der größeren Inseln, die zum "Bezirk" von Nanaimo gehören. Die Tour wurde geführt von Nadine, einer Deutschen, die von 2 Jahren hier her kam, um zu studieren und sich jetzt in der Students' Union engagiert (nicht arrangiert ;) ). Außer ihr waren noch 9 weitere Deutsche mit von der Partie, sowie 1 Inder, 2 Holländer und 2 Koreaner. Es war wirklich eine lustige Fahrt. Wir sind mit dem Kleinbus der Uni zur Fähre gefahren und dann rüber nach Gabriola geschippert, wo dann Nadine durch die Gegend gebrettert ist, anders kann man es gar nicht sagen :) Wir hatten aber viel Spaß und haben uns großartige Natur angeschaut. Eine tolle Insel! Es hat zwar ein wenig geregnet, aber dadurch verlieren durch Wellen geformte Sandsteine ihren Charme nicht.
Abends ging es dann mit der Fähre zurück nach Nanaimo, wo wir dann schnell nach Hause gefahren sind, ich dann fix geabendbrotet und mich ein bisschen frisch gemacht hab, um dann wieder loszugehen, denn Monja (auch aus Deutschland) hatte anlässlich ihres Geburtstages zum Singstar-Spielen eingeladen. Das war echt lustig, aber nach einiger Zeit haben alle die Lust am Singen verloren. Nur Lea und ich nicht. Also haben wir weitergeträllert und hatten unseren Spaß :)

Den ganzen Sonntag haben Alex und ich dann damit verbracht, jeweils ein Essay (oder auch SA :D) für unseren First-Nations-Kurs zu schreiben. Haben wir dann nach intensiven 8 Stunden auch geschafft und konnten das Montag abgeben :) Die Uniwoche war stressig, weil ja Midterms anstanden und wir viel lernen und noch mehr abgeben mussten,als sonst. Ich habe meine Midterms jetzt soweit alle geschafft und hab demnach auch wieder mehr Zeit zum bloggen, Alex muss morgen noch einen schreiben. Auf mein in-class-essay habe ich ein A bekommen, was mich schon wirklich stolz macht.Die anderen Midterms bekomme ich noch wieder. Einen bestimmt morgen, aber auf Philosophie muss ich bestimmt noch 2 Wochen warten.
In der Woche hab ich dann doch noch jemanden gefunden, der mich mit auf eine Halloweenparty nimmt,also habe ich meine freie Zeit am Mittwoch und Donnerstag und Freitag damit verbracht, ein Kostüm zusammenzubasteln. Am Ende war ich dann ein 80's-Girl. Es gibt leider kein Foto von mir, da ich zwar eine Kamera dabei hatte,diese aber nicht benutzt habe. Gestern war dann besagte Party. Ich bin vorher noch zu Justen gefahren und wir haben zusammen gekocht.Es kamen auch noch zwei Freundinnen von ihm und haben mit uns gegessen. Es gab Knobibrot, Spaghetti und Salat. War sehr lecker, sehr knoblauchhaltig(unser Schutz gegen Vampire) und sehr lustig. Nach dem Essen sind dann Staci und Becca gefahren und Justen hat meine Haare wiederhergestellt, die der Regen zerstört hatte und sich dann selbst umgezogen. Dann gings spontan mit dem Taxi zu seiner Freundin, in deren Haus die Party war, da es draußen inzwischen wie aus Eimern goss.Dort angekommen trafen wir dann auf viele Videospiel-Gestalten wie Peach oder auch Link aus den Zelda-Spielen. Auch war da ein Typ, der einen braunen Auzug trug und ein Schild um den Hals, das die Startseite von Google zeigte. Er wusste selbst nicht, was er darstellt, aber es war kreativ. Außerdem waren auch eine Katze, ein Panda (wie gruselig, aber ich kann mich ja nicht beschweren) und ein Hippie da, sowie viele weitere Gestalten.. Es geht hier an Halloween übrigens nicht darum,besonders gruselig auszusehen. Nicht unbedingt jedenfalls. Es wird hier mehr so wie Fasching gefeiert, dass sich jeder als irgendwas verkleidet, nicht nur auf Grusel beschränkt.
Es war in jedem Fall ein lustiger Abend, den ich sehr genossen habe. Peach und Link haben mir dann gleich gesagt, dass ich sowas von cool bin, dass sie auf jeden Fall wieder was mit mir machen wollen. Vielleicht sprach da auch der Alkohol, aber ich hab mich gefreut, endlich mal echte Kanadier kennenzulernen und nicht immer nur Deutsche (obwohl ich die ja auch mag).
Heute habe ich den Großteil des Tages im Bett verbracht. Kirche war heut sehr lustig, da einige Kinder verkleidet zum Gottesdienst kamen. Und ihre Mama auch. Die war ein Pirat mit Augenklappe und aufgemaltem Bart. Sehr witzig. Ich denke nicht, dass das bei uns möglich wäre. Es wurde auch kurz erwähnt, dass heute Reformationstag ist und dass Martin Luther ein Held war. Ja, da habe ich mich doch gefreut. :)

Diese Woche steht bis jetzt noch nichts an, aber wer weiß,was sich ergibt?
So viel jedenfalls zur letzten Woche und unseren Abenteuern hier. Wir genießen es noch immer sehr, auch wenn die Uni zur Zeit ein bisschen stressig war!Egal!

Ab jetzt wird wieder regelmäßiger gebloggt, wahrscheinlich bis ich meine ganzen Paper schreiben muss, dann könnte es wieder ein bisschen dünner werden. Aber das ist ja noch ein bisschen hin.

Fotos lade ich später hoch.
Fühlt euch lieb gedrückt.Ich denk an euch!!

PS: Saad zieht übrigens am Freitag aus, unter anderem weil er "immer" abwaschen muss und ihm das stinkt. Nun ja, so ist das nun mal. Schade eigentlich, aber so muss ich jetzt nicht mehr 40 Minuten darauf warten, dass ich ins Bad kann, weil jemand so lang duscht..

Donnerstag, 21. Oktober 2010

1. Teil: Kuriositäten



Hallo ihr Lieben.
Für heute habe ich meinen Eintrag in zwei Teile aufgesplittet. Hier also der erste Eintrag.
Verzeiht bitte die Verspätung, aber mein blog musste zugunsten meines Philosophie-Essays warten.
In der letzten Woche ist nicht viel Aufregendes passiert. Ich habe am Dienstag einen Kolibri auf dem Campus gesehen!Das war toll!!
Zur Zeit sind Midterms und die saugen unsere gesamte Aufmerksamkeit wie ein Schwamm Wasser. Ich habe heute meinen ersten Test geschrieben, Alex hat schon zwei hinter sich gebracht.. Weitere werden folgen.

Heute Morgen habe ich dann festgestellt, dass ich wohl keine konzentrierten Erdnüsse vertrage. Wir haben nämlich eine neue Erdnussbutter bekommen, die ausschließlich aus zerkleinerten, vermatschten Erdnüssen besteht. Ungezuckert, ungesalzen, ohne Zusatzstoffe. Erstmal hat sie ungewohnt geschmeckt und irgendwie komisch. Zehn Minuten später hatte ich dann rote Quaddeln an Armen und Beinen, im Gesicht und im Dekolleté. Die verschwanden dann zwar wieder im Laufe des Tages, aber komisch wars trotzdem..

Wie die Überschrift schon verspricht, möchte ich diesen Blogeintrag ein paar Kuriositäten widmen, auf die wir hier in Kanada gestoßen sind.

Wetter
Vielleicht liegt es daran, dass wir hier auf einer Insel sind... Das Wetter hier ist jedenfalls sehr..mh, wie sagt man das?..Es ist ausreichend, morgens aus dem Fenster zu gucken, um zu wissen, wie der gesamte Rest des Tages wird. Entweder ist hier strahlender Sonnenschein und blauer Himmel oder es gießt wie aus Eimern. Es gab noch keinen einzigen wechselhaften Tag, noch keinen Tag, an dem es einfach nur bewölkt war und nicht regnete. Wir haben hier eigentlich fast ausschließlich supertolles Wetter oder megadoofes. Heute zum Beispiel war es neblig. Eine dicke Suppe, die einen kaum mehr als 50 m weit blicken ließ. Unsere Uni liegt auf einem Berg, dort klarte es dann über Mittag ein bisschen auf, die Sonne war kurz zu sehen. Aber jetzt zieht es sich wieder zu und nebelt vor sich hin. Ziemlich voraussehbar. Ein Nebeltag eben.

Eulen
Die waren uns schon gleich nach unserer Landung in Vancouver aufgefallen. Figuren von Eulen sitzen auf dem Dächern von ganz vielen Häusern und gucken vor sich hin. Alex hatte schon gemutmaßt, dass es sich um getarnte Überwachungskameras handelt. Es machte uns aber stutzig, dass wir am Tag vor unserer Überfahrt nach Nanaimo eine Eule sahen, die direkt neben einer Überwachungskamera platziert war. Wir haben dann nachgefragt. Diese Eulen dienen der Abschreckung. Sie sollen Vögel abschrecken, die das Plätzchen nutzen wollen zum sitzen und..naja,was Vögel eben auf Dächern machen. Oben drauf oder runter kacken. :)

Wärmeempfinden
..haben die Kanadier ein ganz Komisches. Es mag zwar sein, dass das Wetter sehr stabil ist, aber das heißt nicht, dass es immer brüllend warm ist, wenn die Sonne scheint. Für die Kanadier bedeutet Sonnenschein jedoch anscheinend: Kurze Hose, FlipFlops und Top. Und dann wird knallhart ohne Jacke aus dem Haus gegangen und so viel Haut wie möglich gezeigt (die hier auffallend häufig tätowiert ist..).

Kinderwagen
Man beobachtet ja auch in Deutschland einen Trend, der dahin geht, Kinder möglichst lang mit dem Kinderwagen umherzufahren. Da spielt es dann keine Rolle, dass das Kind drei Jahre alt ist und bereits seit zwei Jahren fleißig das Laufen übt. Hier ist dieser Trend in einer noch extremeren Form zu beobachten. Gestern stieg zum Beispiel ein Junge in den Bus ein, den ich so um die 5 geschätzt hätte, richtig mobil, rannte dann auch gleich nach ganz hinten und turnte da rum-ein ganz normales fünfjähriges Kind also. Plötzlich rief vorne eine große (das Wort "big" wird hier auch für die Beschreibung von dicken Menschen verwendet..) Frau, dass der kleine Timothy doch bitte umgehend zu ihr zurück kommen und sich gefälligst in seinen Kinderwagen setzen soll. So ist das. Ich glaube, es ist auch schädlich, wenn Kinder sich zu viel bewegen und die Welt erkunden wollen...!

Happy Meal
Wenn man mal bei McDonald's gearbeitet hat, fallen einem auch solche Dinge auf:
Das Happy Meal wird hier in Plastikeimern serviert.
[Ich lasse die Tatsache einfach mal vollkommen unkommentiert so im raumstehen..Jeder kann ja schließlich selbst interpretieren, was das wohl zu bedeuten hat :) ]

Popcorn
Wo wir schon bei meiner Arbeit sind.. :)
Popcorn ist ja hier grundlegend erstmal salzig. Keine Überraschung, ist auch nicht die eigentliche Kuriosität. Es gibt nämlich auch süßes Popcorn hier. Der normale Deutsche, der ja süßes Popcorn gewohnt ist, würde jetzt naiverweise denken, dass es sich dabei um Popcorn handelt, das aus Maikörnern, Öl und Zucker hergestellt wird. Das war leider der Zonk! Nein. Kettle Corn (das ist süßes P.) ist einfach nur salziges Popcorn, das später noch mit Zucker bestreut wurde. Klingt komisch..ja,ist aber so.

Schuhe
Zu den FlipFlops habe ich ja schon was gesagt. Es gibt aber hier noch ein anderes Schuhphänomen zu beobachten, und ich meine,ich habe es sogar schonmal erwähnt. Jeder trägt Turnschuhe. Man sieht hier eigentlich fast ausschließlich Turnschuh in allen Variationen als die Standard-Fußbekleidung. Glaube ja nicht, dass das soooo gesund ist, aber wen interessiert schon Gesundheit. Man könnte ja immerhin, wenn man wollte und könnte, damit auch joggen gehen oder so... :)

Unterschiedliche Geschmäcker
Über Geschmack lässt sich nicht streiten? Und ob. Vor allem dann, wenn es darum geht, die passende Geschmacksrichtung für den neuen Hustensaft auszusuchen. Hier gibt es ja in jedem Supermarkt eine Apotheke. Viele von denen haben ein Schild, auf dem steht, dass jegliche Flüssigmedizin mit dem jeweiligen Lieblingsgeschmack den Kunden gemixt werden kann. Und dann gibt es nicht nur Himbeer und Kirsche, nein es gibt auch ganz abgefahrene Sachen wie "Latte Macchiato mit Haselnusssirup" oder "Zitronensorbet und Schoko". Erstens: Wer isst bitte Zitroneneis mit Schoko? (Papa, vielleicht könnte man auch was mit Heidelbeeren oder Himbeeren und Schoko bekommen!?) und zweitens: wer macht denn bitte sowas? Es muss ja anscheinend einen Markt dafür geben.. Aber ich dachte immer, dass Medizin nicht da ist, um gut zu schmecken, sondern um zu helfen.. (Ich würde nur eine einzige Ausnahme zulassen und dass ist Thymian-Hustensaft :D )

Eine zweite kuriose Geschmacksgeschichte ist noch Folgende. Ich hoffe, ich habe noch nicht darüber berichtet. Es gibt hier getrocknete Cranberries zu kaufen. Mit Orangengeschmack oder Granatapfel-Himbeer-Geschmack. Ganz unten am Ständer hängen dann die schnöden getrockneten Cranberries, die einfach nur nach Cranberries schmecken. Verrückt! Vollkommen verrückt.

Staubsauger
Ja,wir müssen auch manchmal einen Staubsauger benutzen. Jeder, der noch nie in einem Privathaus in Nordamerika war, würde wohl annehmen ein Staubsauger sieht in etwa so aus: In den Händen hält man ein Rohr,meist aus Metall, das an dem Ende zum Boden hin einen Saugaufsatz hat. Am anderen Ende befindet sich eine Art Schlauch, meist aus Plastik bestehend, der in einem, sich auf Rädern befindenden, Container endet, in dem ein Beutel ist, in den der Staub gesaugt wird. Meist befindet sich am gegenüberliegenden Ende eine kleine Vertiefung, aus der man dann einen Stecker und ein Kabel ziehen kann, um den "Staubsauger" in Betrieb zu nehmen. So läuft das aber nicht hier. Hier besteht ein Staubsauger aus einem laaaaaaaaaangem Schlauch mit Rohr und Saugaufsatz. Punkt. Am Ende des Schlauches befindet sich eine Plastikverstärkung, die in eine Art große Steckdose gesteckt wird, sowie eine Art Ministecker, der aussieht wie ein USB-Stick, der direkt unter dem "Saugloch" eingesteckt wird. Und dann kann das Saugvergnügen auch schon losgehen. :) Es gibt dann einen zentralen großen Behälter, in den der Dreck gesaugt wird. fertig, aus. So ist das mit dem Staubsaugen hier.


Mehr Kuriositäten fallen mir momentan nicht ein, leider. Aber wenn mir wieder etwas auffällt, dann schreibe ich es diesmal gleich auf und werde euch davon berichten.
Viel Spaß nun mit einem kurzen Teil 2. Am Ende dieses Eintrages gibt es nun noch wenigstens ein anderes kleines Bildchen für euch gegen die Langeweile.


Hier seht ihr, wie es in unserem kleinen Park aussieht, der quasi gleich hinter dem Haus liegt.. :)

2. Teil: Fragen

So,nun also der zweite Teil (den ich kurioserweise ja als erstes posten muss, da ihr ja immer noch von oben nach unten lest, nicht wahr!?)

Es kamen nicht viele Fragen, aber ich möchte sie trotzdem beantworten. Ich hoffe, dies geschieht zu eurer Zufriedenheit.

Colleen fragte: Warst du schon immer so schlau?
Nun, das ist eine sehr philosophische Frage. Es könnte sein, dass meine Seele in ihrer Präexistenz die Urbilder geschaut hat, sodass ich nun alles weiß, was sie erfuhr. Damit hätte ich mein Wissen a priori gehabt und die Antwort wäre definitiv ja. (Vgl. Platon)
Ihr seht, mein Philosophiekurs frischt sogar altes Wissen aus meinem Ethikunterricht wieder auf.
Aber nun mal ganz im Ernst.Nein, ich war nicht schon immer "so schlau", aber ich war schon immer ein Klugscheißer und ein Dreikäsehoch. So viel kann ich sagen. Der Rest wird durch viel Lesen, Nachrichtengucken und meine, von Basti so bewunderte, Fähigkeit vervollständigt, mich an viele Dinge im Detail zu erinnern. Ich filtere dafür aber andere Sachen einfach raus. Die weiß ich dann nicht. Mein Wissen beschränkt sich also eher auf Dinge, die mich sehr interessieren und die mir irgendwie wichtig sind oder mich beeindruckt haben.
Ich hoffe, ich konnte damit deine Frage gut beantworten.

Jule fragte: Bringst du uns Süßigkeiten mit?
Liebe Jule, momentan habe ich noch keine Süßigkeit gefunden, bei der ich sagen würde, sie ist es wert, mitgebracht zu werden. Aber es gibt auch einige Dinge, die ich einfach noch nicht probiert habe. Aber ich werde euch trotzdem etwas mitbringen bzw. schicken (es ist ja bald Weihnachten, hab ich gehört). Wie hieß denn das, was Rita mitgebracht hat? Oh, ich habe neulich einen "Wunderbar" gekostet. Der war lecker- das ist ein Schokoriegel mit Erdnusskram und Crisp gefüllt..und Karamell. Also wie Mars, nur anders :) Vielleicht sowas? ;)

Und zum Schluss habe ich noch zwei Fragen von Marita erhalten:
1. Bekommt man bei dem Essen dort Verdauungsprobleme?
Ich kann soviel sagen- ich weiß jetzt wie die bescheuerte Aktivia-Werbung zustande kam. In Wirklichkeit war das nämlich so: Die eine Freundin fliegt nach Nordamerika(USA oder Kanada,völlig egal) und isst dort alles Mögliche.Sie kommt wieder auf die Party ihrer Freundin, geht in ihr steriles Wohnzimmer und stellt sich an den Imbissbudenstehtisch, um ihren anderen Freundinnen mitzuteilen "Ich fühl mich so aufgebläht!" So war das nämlich. Egal,was man ihr isst, man fühlt sich immer wie ein Ballon..Jedenfalls geht es mir so.. Ansonsten geht es eigentlich. :)

2. Habt ihr auch ein Theater oder einen Konzertsaal in Nanaimo?
Ja,haben wir. Aber bis jetzt waren wir noch nicht dort. Nur mit dem Bus vorbeigefahren sind wir. Und vorbei gelaufen, aber drin waren wir noch nicht. Im Dezember zeigen sie aber die Nussknackersuite als Ballett und natürliche Charles Dickens' "A Christmas Carol". Ich wurde heute von einem meiner Kommilitonen gefragt, ob ich nicht mal Lust hätte, bei einer Theaterprobe zuzugucken, er mag das, aber hat noch keinen gefunden, der mit ihm geht. Also vielleicht werde ich zumindest das demnächst mal machen.

Das war auch schon mein zweiter Teil, ein kurzer. Ich wünsche euch allen eine angenehme Restwoche und ein schönes Wochenende!

Bitte lasst mir mehr Fragen zukommen, sollten euch noch welche einfallen.
Ich drück euch von hier aus!

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Wunder geschehn...

Verzeiht die Verspätung, aber gestern bin ich leider nicht dazu gekommen, einen neuen Eintrag zu schreiben.

Der Überschrift nach wisst ihr ja schon, dass ein Wunder geschehen ist? Aber welches? Tja, man mag es kaum glauben, aber das Bafögamt hat meinen Antrag bewilligt! :) Die frohe Kunde erreichte mich gestern Morgen am Frühstückstisch via email von Mama. (Danke an dieser Stelle nochmal für die regelmäßigen Anrufe im Bafögamt..manchmal muss man eben doch ein wenig nerven, damit es voran geht)

So, was ist in der letzten Woche passiert?

Am Mittwoch haben wir im British Literature Kurs mit Geoffrey Chaucer angefangen. Und glücklicherweise sollten wir seine Canterbury Tales in Middle English lesen- Großartig! Ich habe kein Wort verstanden. Heute dann, nach mehrmaligem lesen (und lautem Lesen, habe ich ein wenig kapiert,worum es geht..) Kauderwelsch³ (zumindest auf den ersten Blick).
Nachmittags war ich mit Lea Kaffeetrinken bei Starbucks und das schöne Wetter genießen.

Am Donnerstag fing es dann auch prompt an, zu regnen. In meinem Writing Kurs musste ich dann eine Gruppendiskussion über Euthanasia machen, was im Englischen nichts weiter als Sterbehilfe bedeutet.. Oh Mann...Ich hatte diesmal Glück mit meiner Gruppe, denn darin waren zwei Mädels, die letztes Semester ein Projekt darüber gemacht haben und Bescheid wussten..Nur Matt, mein Banknachbar wusste wie immer nichts von alldem. Ich habe dann erzählt, wie das in Deutschland so geregelt ist und in unseren Nachbarländern und habe erklärt, was der Unterschied zwischen passiver und aktiver Sterbehilfe ist und dann erfahren, dass hier keine der beiden Formen bekannt oder erlaubt ist. War mal ganz interessant. Donnerstag Abend war wie immer Chorprobe und ansonsten ist nichts Spannendes passiert..


Freitag bin ich dann mit Alex, Lea und Monja von der Uni aus nach Chemainus gefahren, einem süßen kleinen Örtchen, das vor allem bekannt ist für seine Wandmalereien an den Häuserwänden.
Es schüttete leider wie aus Eimern, als wir dort eintrafen und deshalb mussten wir unsere Tour durch den Ort immer mit kleinen Besuchen in Souvenirlädchen unterbrechen. Wir waren dann nach einer Stunde durch den Ort durch und hatten noch 2 weitere, die wir dort verbringen "mussten". Haben dann den örtlichen Hansel and Gretel's Candyshop aufgesucht und uns mit lauter ungesunden Sachen ausgestattet. Man mag es kaum glauben, aber wenn Süßigkeiten in Deutschland wirklich süß sind, dann muss noch ein neues Wort für die Candies hier erfunden werden..Obermegasüß. Klebrig. Aber geben einem den nötigen Zuckerschub in Sekunden, so viel ist klar!
Während es draußen vor sich hin regnete, waren wir dann auch noch einen Kaffee trinken und Scones essen (ja, wir haben uns wirklich Zuckervorräte in Massen geholt, aber manchmal muss das auch sein). Auf dem Rückweg haben wir noch am Transfer Beach gehalten. Das ist ein Strand, von dem man aufs Meer gucken kann. (Was ganz ungewöhnlich für Strände im Allgemeinen ist...)
Wir haben uns dann auf dem Rückweg alle noch spontan verabredet für den Abend und so waren wir dann noch alle zusammen im Pub. Alex und ich haben noch Ahmed und Saad mitgenommen..Ahmed wäre eh weggegangen und Saad muss mal unter Leute kommen, die nicht arabisch sprechen :) Er hat sich dann leider nach 15 Minuten Pub verdünnisiert und ist zu seinem Kumpel gegangen, der gleich nebenan wohnt und ward nicht mehr gesehen. Ahmed ist aber bis zum Schluss geblieben. Mit dem letzten Bus ging es dann wieder zurück nach Hause, wo wir dann pünktlich um Mitternacht im Bett lagen..

Am Samstag wurde ich dann morgens halb zehn von Lea und ihrer Gastmom zur Garage-Sale- Shoppingtour abgeholt.. Garage-sale ist quasi privater Trödelmarkt in der eigenen Garage, wie der Name schon sagt :) Und dann gings los- kaum waren wir beim ersten Sale, zückte die Hostmom ihr Handy und informierte Freunde, ob es sich lohne, dorthin zu fahren und was es gibt. Die Freunde wiederum gaben dann Tipps für unsere Weiterfahrt. Irgendwann landeten wir dann plötzlich bei A&W, einem Burgerrestaurant, wo eine der Freundinnen auf uns wartete. Also gab es gleich morgens eine ordentliche Stärkung..einen Frühstücksburger mit Ei und Speck. Der hat dann aber auch für den Rest des Tages satt gemacht.. Nach dem Burgeressen haben Lea und ich uns abgesetzt und sind richtig shoppen gegangen. War dann doch irgendwie stressfreier und angenehmer. Waren beide erfolgreich und Mittags wieder zu Hause. Ich war schon ein wenig spät dran, denn ich hatte ja zugesagt, beim Backen zu helfen.
Aber als ich da war,ging es dann richtig los. Jeroen hatte schon zwei Stunden lang gebacken und ich kam dann halb 3 dazu. 4 Stunden lang haben wir Pumpkin Pies gebacken, Squash soup zubereitet und anbrennen lassen, gerettet und den Geschmack wiederhergestellt und Falaffel, Maisbrot und komischen Salat mit Seegras gemacht.
Das wäre auch was für Papa oder Klaus gewesen.. Man hat einen riesigen Hunger nach einem langen Tag und dann gibt es zwei Minibällchen aus Kichererbsen, Kümmel, Petersilie und anderen Gewürzen, staubtrockenes Maisbrot, das immer mehr wird beim Kauen und Salat aus Reis, Seegras und grünem Gemüse.. Insgesamt sehr übersichtlich. Und geschmeckt hat es nicht wirklich. So erging es dann leider auch Alex, der extra nichts zum Mittag gegessen hat, um sich richtig aus Abendbrot zu freuen...

Sonntag ging es dann wie immer in die Kirche- diesmal war Thanksgiving- Gottesdienst. Dafür haben wir mit dem Chor die lange Hymne schon seit 4 Wochen geübt..Und was passiert im Gottesdienst? Die Chorleiterin begleitet uns mit dem Klavier und als nur die Frauen à capella singen sollten, blättert sie aus Versehen 2 Seiten in ihrem Heft um und spielt eine Begleitung, die gar nicht passte. Alle waren verwirrt, ich muss mir heftigst das Lachen verkneifen, weil alle so schockiert gucken und dann gehts weiter im Text. Schön, der Chor bleibt Gesprächsthema in der Gemeinde :D
Nach dem Gottesdienst ging es nach Hause und gleich wieder ran an die Arbeit- vieles musste noch gekocht werden, das Wohnzimmer musste noch in Schale und Deko geschmissen werden und dann kamen auch schon die Gäste. Das Wetter war grandios und wir konnten einen ganz langen Spaziergang machen. Toll.
Abends gab es dann einen Festschmaus vom Allerfeinsten. Was mich ja am meisten begeistert hat- es gab ROSENKOHL! Jaaa!!! Und ansonsten gab es allerlei Köstliches, was ich noch nie vorher gegessen hatte- Truthahn(natürlich), Cranberry Sauce (von mir gemacht), Salat (na gut, sowas habe ich vorher schonmal gegessen), Stuffing vom Truthahn (eigentlich kommt ja die Füllung IN den Truthahn, aber das war Cornelia zu viel Arbeit, also hat sie sie extra gemacht), Süßkartoffel...pamps(das waren Süßkartoffeln klein gehackt mit Feta, Petersilie und Walnüssen und dann gekocht und zu einem stückigen Brei verrührt.Sehr lecker.), Gemüse, dessen Namen ich nicht kenne und noch Einiges mehr.. Zum Nachtisch gab es dann unseren Kürbiskuchen und holländischen Mandelkuchen.
Danach habe ich mich gefühlt,als könnte ich mich nie mehr in meinem Leben bewegen.. Irgendwie habe ich es dann doch geschafft und war sehr zufrieden mit mir und der Welt.

Was ist das Besondere an Thanksgiving?

Einige Füchse unter euch werden sich sicher schon fragen- Thanksgiving im Oktober?? Ja, Alex war das auch aufgefallen (mir natürlich nicht) und deshalb hat er nachgelesen..
In der Woche vom Amerikanischen Thanksgiving ist in Canada Poppy Day oder auch Rememberance Day in Gedenken an die Gefallenen der Weltkriege (übrigens am 11.11. um 11:11... ähem!Alaaf!)und damit die nicht zwei Feiertage in einer Woche haben, wurde Thanksgiving verschoben.

Was macht man an Thanksgiving, außer essen?
Man lädt Freunde, Familie und diverse Bekannte ein und feiert Erntedank. Für alle ist das ein lustiges Zusammenkommen mit einem sehr schönen Brauch. Jeder am Tisch sagt, wofür er dankbar ist. Am schönsten ist es, wenn nicht jeder das Gleiche sagt (was bei uns verboten war^^) und wirklich ehrlich ist..Finde ich wirklich sehr gut!

Eigentlich war Thanksgiving ja erst am Montag, aber wir haben das Mahl vorgezogen, damit wir alle am Dienstag halbwegs bewegungsfähig waren und in die Uni konnten. Aber frei war trotzdem am Montag. Den Tag haben wir dann genutzt, um Hausaufgaben zu machen und Assignments zu schreiben..

Gestern waren wir dann wieder in der Uni und waren fleißig. Wie schon erwähnt, erreichte mich die frohe Kunde über meinen Befögantrag und dann habe ich auch noch ein A+ bekommen auf meinen letzten Commentary. Ich bin begeistert. "Very well written" sagt Liza, meine Dozentin..Fand ich auch. :)

So,und nun haben wir schon wieder Mittwoch und ich schreibe euch. Heute habe ich etwas über "codpieces" gelernt, sowie diverse sexuelle Interpretationen von Farben, Formen und Gegenständen und unterschiedlichstem Körperbau. Schön, dass meine Dozentin den verklemmten Haufen mal ein bisschen aufgemischt hat.Ich glaube, einige von denen waren echt schockiert, Wörter wie phallus oder genitals in einem Seminar zu hören. Oh weh! gut, dass wir abgehärtet sind!

Zum Schluss möchte ich nochmals um ein kleines Feedback bitten. Ich bin auch offen für Anregungen und Kritik, würde mich aber noch mehr über Fragen freuen, die ich bis jetzt vielleicht noch nicht beantwortet habe. Ich fand, dass Basti das sehr gut in seinem Videotagebuch gelöst hat und möchte nun auch gern ein paar Fragen beantworten, wenn mich welche erreichen. Dies kann per mail, Kommentar oder Studi/Facebook oder auch per Skype oder ICQ geschehen(obwohl ich da dann wahrscheinlich eher direkt antworten würde^^)

Ich freue mich, dass ihr fleißig lest (ich gehe mal davon aus, dass alle, die das hier lesen, auch den Rest gelesen haben) und wünsche euch eine schöne Woche!!!

Liebst,
Josi

Dienstag, 5. Oktober 2010

Was macht man eigentlich...

...am 1. Oktober in Kanada? Man lernt neue Ausdrücke, indem man sie direkt anwendet..
Um euch diese Frage vollständig zu beantworten, müsst ihr noch ein klein wenig weiterlesen, denn der 1.Oktober war Freitag und das letzte Mal habe ich ja am Dienstag gepostet, also werde ich noch von beiden Tagen davor etwas berichten.
(Ein kleiner Hinweis:der Ausdruck, um den es sich handelt, lautet "skinny dipping")





Am Mittwoch hatte ich eine Bibliotheks-Tour. Also jedenfalls hieß es Tour,aber eigentlich war es nur ein Workshop, wie man in der Bibliotheksdatenbank richtig recherchiert und so. War wirklich gut. Ich finde, sowas sollte auch in Potsdam Pflicht für alle sein. Und zwar nicht so eine sinnlose da sind Mikrofiche(von denen ich bis heute nicht weiß, was das eigentlich ist) und das da sind russische Zeitschriften..Die haben uns da richtig gezeigt, in welcher Datenbank man wie welche Informationen bekommt und sowas. Also das fand ich wirklich sehr useful!
Danach hatte ich ja keinen weiteren Kurs, wollte aber eigentlich noch was für die Uni machen..Aber draußen war soooo schönes Wetter. Bei mir war Lea,auch aus Deutschland und in meinem einen Englischkurs, und auch sie hatte Probleme mit der Konzentration.Also haben wir beschlossen,dass die Sonne viel zu kräftig scheint für Hausaufgaben und sind nach draußen gegangen und haben in der Sonne gequatscht bis ihr nächster Kurs anfing.Dann bin ich nach Hause gefahren und saß am Strand in der Sonne.Schön!!!

Donnerstag war dann ein Highlight!Warum?Also das war so: ich habe mich schon am Mittwochabend mit meinem Commentary für meinen Writing-Kurs rumgeärgert.Also besser gesagt mit dem Text zu dem ich den Commentary schreiben musste.Es ging darum,dass die Globalisierung bald wieder vorbei ist,weil ja das Öl bald alle ist und es dann keinen Grund mehr für internationale Beziehungen gibt.Ähhhm..ok!?UND..eine erneute Geschichtslektion:der erste Weltkrieg ist auch ausgebrochen,weil jeder Öl wollte..ÖL??Als Auslöser für den ersten Weltkrieg??Mhhh..ich kann mich weder an ein Geschichtsbuch noch an eine Geschichtsstunde erinnern,wo geschrieben stand oder gesagt wurde,dass Öl der Grund für den ersten Weltkrieg war.Nun ja,man lernt nie aus.Im gesamten Text war Globalisierung nur auf Ökonomie beschränkt und auch das hat mich geärgert,da meine eigene Auffassung von Globalisierung darüber hinaus geht.Aber gut.Habe ich auch ganz deutlich in meinem Commentary geschrieben(der übrigens ein A- geworden ist!Juhuu!).So..und dann kam ich in den Kurs.Und wir mussten den Text in kleinen Gruppen diskutieren-wie immer.Und alle waren auf meiner Seite-is doch Quatsch,was der erzählt.Ja,aber ich habe einmal nicht hinterfragt,warum die alle dachten,dass der gute Herr Kunstler Nonsens erzählt..
Ich habe dann als Sprecherin unserer Gruppe diskutiert und diskutiert,habe meine Meinung immer wieder klar gemacht und meine Position immer weiter gestärkt mit Wissen,das ich dank vieler Sozi- und Geschichtsstunden und Conversations mit Mama,Papa und Klaus hatte..Und was sagt die Dozentin?"Stimmt nicht!" Einfach mal ein NEIN.Aber warum???Naja,Globalisierung bedeutet nunmal nur ökonomische Beziehungen..
Doch es wurde noch besser,denn zu dem Zeitpunkt hatte ich immerhin noch Leute,die mich unterstützt haben.Was ist passiert?Wir haben eine Doku geguckt,die vom Autor des Textes mitproduziert wurde.Darin haben nun verschiedene Leute gesagt,dass bald die Globalisierung nicht mehr existiert und dass es dann,wenn das Öl alle ist(was wohl ganz bald ist)auch gleich wieder einen neuen Weltkrieg gibt.
Und was ist dann passiert?Massenpanik!Alle sind vollkommen hysterisch geworden.Immerhin haben ja jetzt 5 Leute das Gleiche gesagt und dann muss das ja auch stimmen.Und dann ging es los..Bunte Rufe durch die Klasse..Die Dozentin musste alle erstmal beruhigen.Und dann fragt sie in die Runde,ob jetzt alle vom Essay überzeugt sind.Einheitstenor-JA!!Und ich so: NO! Zack!Alles starrt mich böse an.Also gucke ich in die Runde und sage,dass nicht morgen der dritte Weltkrieg ausbricht.Unterstütze meine Thesen mit großartigen Argumenten,aber alle gucken mich nur böse an,hinter mir tuschelt es.Klasse.Nach dem Kurs holt mich die Dozentin nach vorn und fragt mich "Die Doku hat dich wohl gar nicht interessiert,was!?" Wiebitte??Also musste ich ihr erklären,dass es für MICH keine Neuigkeit ist,dass das Öl bald alle ist.Und da dämmerte mir auch,warum die anderen dem Autor nicht geglaubt haben am Anfang.Die dachten echt,dass das nicht stimmt,dass das Öl bald alle ist.Hallooo??Wo soll das denn permanent herkommen?Ich nehme nicht an,dass jemand weiß,wie Öl entsteht,also muss ich denen wohl auch nich sagen,dass es zwar ein natürlicher Rohstoff ist,dass es aber ein paar Jährchen dauert,bis das entstehen kann..Die Dozentin war mit meiner Erklärung nich ganz zufrieden,glaub ich.Ich hab ihr auch gesagt,dass mich die Reaktion meiner Kommilitonen echt schockiert,weil ich nicht gedacht hätte,dass man so uninformiert und naiv sein kann.Zack,gleich mal beliebt gemacht.(Heute hat auch keiner mit mir geredet..naja,was solls!)

Jetzt kommt endlich die Antwort auf die Frage...

Am Freitag habe ich mich mit Lea, Monja und Kerstin getroffen. Ja,alles Deutsche,aber was solls! :D Draußen waren es 26 Grad!Also haben wir eingekauft und sind dann zu Pipers Lagoon gefahren,ein Park auf einer Halbinsel mit vielen kleinen Buchten.Dort hatten wir dann Picknick.


Und danach sind wir in eine Bucht gegangen uuuuuund???Ja,wir waren baden!Lea war die einzige mit Bikini,wir anderen sind in deutscher Unverklemmtheit in Unterwäsche gegangen..ich sogar oben ohne!Oh wei!Jeroen sagte nur:Mhhh...semi-illegal! Und Hans sagte,er muss mich wohl nochmal dran erinnern,dass wir hier nicht in Deutschland,nichtmal in Europa,sondern im prüden Nordamerika sind. Tja,wir sind aber alle mit FKK aufgewachsen,also haben wir da gar nicht drüber nachgedacht.Man hätte uns sogar verhaften können.Na,das wäre ja ein Spaß gewesen.Jetzt wissen wir aber Bescheid und werden nicht mehr einfach so halbnackt durch die Gegend laufen..Nach dem Baden mussten wir ja noch ein Weilchen in der Sonne zum Trocknen sitzen.Also saßen wir da auf nem Baumstamm in unserer Unterwäsche,auf einmal kommt eine Mutter mit einem unglaublich fetten Kind in die Bucht.Sieht uns und schubst ihr 8-jähriges Dickerchen in unsere Richtung..der Sohn guckt uns an und ruft "Ehhhh...SEXY!!" Jap.Uns fiel die Kinnlade runter,er guckt uns ungeniert an.Naja,wahrscheinlich hat er bis jetzt die meiste Zeit vor dem Fernseher gesessen und da guckt man ja auch nich weg,wenn nackte Menschen auftauchen..Aber tun sie das im Kinderprogramm??Wahrscheinlich nicht..

Samstag sind wir nach Victoria, der Hauptstadt von BC, gefahren.Das war ein von der Uni organisierter Trip.Morgens halb 9 gings in der Uni los mit dem Bus.2/3 unserer Araber waren auch mit da, 1/3 hat den Trip verschlafen...Wir sind dann dort bei strahlendem Sonennschein angekommen und hatten dann Zeit,uns die Stadt anzugucken.Eine grandiose Stadt!!!!Wir waren in Fisherman's Wharf: ein kleiner Hafen voller Hausboote,wo man hingehen kann und Essen,einkaufen und Kunst angucken kann!




Dort haben wir gemittagt und uns die Sonne auf den Kopf scheinen lassen.Ach,das tat gut..Danach sind wir in die Innenstadt gegangen und haben ein bisschen geshoppt.Unserer kleinen Gruppe hatte sich noch ein Inder angeschlossen,der auch dabei war..Alex ist dann mit ihm durch die Läden getigert,während ich mir eine Stunde shopping-Zeit für mich allein gegönnt habe!
Abends sind wir dann wieder zurück gefahren und haben den Abend ruhig ausklingen lassen bei einem Bierchen im Pub.





Hier ein kleines Bild von
den Parlamentsgebäuden in
Victoria









Sonntag haben wir dann-vom Shoppingfieber gepackt-einen Ausflug zur örtlichen Woodgrove-Mall gemacht.Alex hat auch sofort Outdoorschuh und Laufschuhe gekauft,ich habe dann endlich im allerletzten Laden auch neue Schuhe gefunden,denn meine Adidas-Schuh habe ich leider mit meinem großen Zeh durchstochen...
Der Gottesdienst am Sonntag war übrigens blöd.Randy,der neue Pfarrer,is gerade im Urlaub,deshalb organisiert die Gemeinde selbst Gottesdienste.Der Pfarrer war ein Typ,dem hier mehr Firmen gehören,als man sich vorstellen kann,ein geld- und machtgeiler Mann mit komischen Komplexen,wenn man Cornelia glauben darf.Der jedenfalls fing seine Predigt damit an,zu erzählen,dass er ja eigentlich ein Presbyter ist und auch ein presbytischer Pfarrer,aber das is einfach nicht sein Ding!Wie kann man denn sowas sagen??Nur,weil es eine United Church ist und keine Presbyterian??Dämlich.Und dann fing er an zu predigen..Blabla,keiner mag mehr das Christentum und blabla alles wird immer schlechter,aber irgendwann blabla steigt das Christentum wieder auf und wird besser und größer und vor allem mächtiger sein als jemals zuvor.Gruselig,dieser Mann!

Gestern war nicht spektakulär,ein Tag,an dem ich mich nicht konzentrieren konnte und der auch keine spannenden Ereignisse barg. Es gab gestern Abend endlich mal Eierkuchen!Das hat mich gefreut! :)

Heute hatte ich dann wieder writing und Philosophie..War auch ganz gut.Wie gesagt-im writing-Kurs hat keiner mit mir geredet,weil ich zu viel wusste und naja..warum auch immer.Doofheit regiert den Verstand!
Philosophie war ganz lustig.Ich bin begeistert von den Philosophen hier.Die sind nämlich in dem Kurs fast alle richtig gut informiert und haben ein wirklich gutes Allgemeinwissen und hinterfragen alles,wollen selbstständig denken..(Naja,bis auf die eine,die heute äußerte,dass sich 2+2=4 ändern könnte,wenn die REGIERUNG festlegt, dass 2+2 nicht mehr 4 ist..aber immerhin wusste sie,dass Pudel Haare haben und kein Fell)Der Kurs fing folgendermaßen an. "In the next weeks,we are going to read 'Meditations On First Philosophy' by René Descartes." Während der gute Jim das sagt schreibt er an die Tafel: "René Descartes (DAY-CART)" Eine Freude für jeden Franzosen,da bin ich mir sicher,aber sehr putzig!
Danach haben wir viele verscheidene Sachen diskutiert.Er unterbricht uns kurz uns sagt uns,dass er eigentlich unsere Hausaufgaben lesen und korrigieren wollte zu heute,aber dann doch lieber mit Studenten auf dem Flur geredet hat.Ok.Sehr ehrlich.Aber nicht hilfreich,was unsere Assignments betrifft..
Oh,ich möchte an dieser Stelle noch anfügen,dass wir letzte Woche einen Film in Philo geguckt haben.Der hier "In search of the edge."Leider ging es darin nicht um U2, sonder um eine Bewegung,die sich selbst als Anti-Globists bezeichnen und ernsthaft die These vertreten,dass die Erde flach ist an der Oberfläche und nach unten hin wie ein Kegel zusammenläuft.Dorthin kann man aber nicht kommen,weil dieser Teil im non-space liegt.Ich war ecth begeistert von der Idee-würde ein grandioser Science-Fiction à la terry Pratchett werden..aber die haben das echt ernst gemeint..Der Dozent wollte uns das zeigen,um uns nochmal klar zu machen,was der Unterschied zwischen "wissen" und "glauben" ist.Wirklich gut.Wir haben uns totgelacht!!Ich empfehle hier,den Anfang auf Youtube zu gucken:




Gut,ein wahnsinnig langer Blogeintrag diesmal,aber immerhin sind diesmal ein paar Bilchen dabei.Genießt die Woche.

PS:Heute war es soweit.Ich habe ihn das erste Mal gerochen-der Herbst ist jetzt auch hier angekommen.Es war zwar immernoch tolles Wetter,aber man konnte den Unterschied genau spüren.Und riechen,wie gesagt!Ja,es ist Herbst!

Dienstag, 28. September 2010

Chick Flicks und andere Schweinereien

So..Wieder ist eine Woche vergangen und eigentlich habe ich gar nicht sooo viel zu berichten..
Mittwoch und Donnerstag war ich nicht in der Uni,weil ich krank war. So konnte ich zu Hause im Bett liegen bleiben und ganz viel für die Uni machen...Oh,ich hätte den Konjunktiv verwenden müssen. Also nochmal. So konnte ich im Bett bleiben und hätte ganz viel für die Uni machen können. Habe ich aber nicht. Ich habe im Bett gelegen, hab mich ausgeschlafen, viel Tee getrunken und mich endlich mal wieder Charmed gewidmed!Oh,wie schön das war,einfach mal an nichts Wichtiges zu denken,keine doofen Texte zu lesen und Kommentare dazu zu schreiben,nichts dergleichen.Habe mich also richtig auskuriert und bin jetzt auch wieder fit.Am Wochenende musste ich dann doch ein bisschen was für die Uni machen.Hausaufgaben machen sich ja blöderweise immernoch nicht von selbst.
So las ich also einen Text über Freie Märkte,in dem Adam Smith zwar kurz erwähnt wurde,aber eigentlich nur als derjenige,der schon immer davor gewarnt hat,dass das Individuum untergehen kann.Soweit ich weiß,hat mein lieber Geschichtslehrer Herr Dr. Mensch das nie erwähnt. Und wenn er lesen würde,was ich jetzt schreibe,würden ihm sicher seine wenigen Haare zu Berge stehen. Adam Smith wurde mit einer Fußnote erklärt: Adam Smith(1723-1790)was a Scottish economist. Aussagekräftig. Aber HALLO?? Erst wird Rousseau fast negiert und jetzt Smith? Wie ist das möglich? Und wie kann man denn bitte Highschoolabgängern und Leuten,die nichtmal wissen,was die Pille ist,einen Text gebe,der sich mit Freier Marktwirtschaft beschäftigt?Und dann wurde in dem Text nichtmal erklärt,was das überhaupt bedeutet. Ich nehme an,dass die Hälfte der Leute im Kurs immernoch denkt, dass eine freie Marktwirtschaft eine Kneipe ist, die keiner Kette angehörig ist und völlig allein in der Mitte eines riesigen Marktplatzes steht.Ja,so muss es sein. "Ehhhh..Buam!Gemma in die froie Moaktwiatschoft?" "Ei,gemma!"
Ja,man muss es immer mit Humor nehmen.Ich bin froh,dass ich nicht am Kurs teilgenommen habe am Donnerstag,ich weiß ich hätte mich nur geärgert!Aber dementsprechend ist auch mein Kommentar,den ich zu dem Text schreiben musste,ausgefallen.Ich bin ja mal gespannt,was ich bekomme.Bis jetzt hatte ich immer ein B+,aber bis jetzt habe ich auch immer mein Einverständnis mit der Argumentationsstruktur gezeigt.Diesmal habe ich jedoch böse kritisiert.Nun ja,wir werden sehen!

Am Montag hatten wir beide unser reading exam im First Nation Literature -Kurs.Die Aufgabe war es,sich richtig in die Geschichte hineinzuversetzen,dabei Kontakt mit den Zuhörern aufzunehmen und die Geschichte glaubwürdig rüberzubringen.Kein Problem eigentlich..aber..wo war unser Publikum??
Es war nämlich so: Jeder im Kurs muss eine Seite vorlesen.Wir sind 30 Leute im Kurs. Und die Geschichte hatte 25 Seiten.Also standen 25 Leute vorn,während die anderen 5 auf ihren Plätzen saßen und uns zugehört haben.Ich hab mich gefühlt wie damals in meiner Grundschullaienspielgruppe,als wir unseren Tanz geübt haben und alle Hortnerinnen zugesehen haben.Ja,kein großes Publikum,kein Publikum,das wahnsinnig begeistert war.Ich hatte das Gefühl,dass die Einzige,die richtig zugehört hat,die Dozentin war.Na,immerhin!

Heute hatte ich nun wieder meinen writing-Kurs.Aber heute war Grammar-tag,also keine blöden Texte,die exzerpiert werden mussten.Dafür aber 7.-Klasse-Workbook-Tasks- Schreibe den folgenden Absatz um, um Wiederholungen zu vermeiden! Verändere die Satzstruktur, damit man dem Satz besser folgen kann! Streiche unnötige Wörter aus den folgenden Sätzen heraus. Gähn! Naja,aber ich war beschäftigt und habe versucht,mit einem jungen Mann aus dem Orient zu kommunizieren,der kein Workbook hatte und deshalb Teilanspruch auf meines bezogen hat. Großartig. Ich liebe es ja,in Gruppen mit Leuten zu arbeiten,die ich nicht mag. Das hat nichts damit zu tun,dass er aus dem Orient kommt, eher damit,dass ich ihn jeden Morgen und jeden Nachmittag im und am Bus sehe. Mit seiner Freundin/Frau, die brav hinter ihm herläuft,ihr Kopftuch zurechtzieht,wenn er es sagt,seinen Müll wegwirft,den er ihr wortlos gibt und ohne zu murren alles macht,was er sagt.Obwohl-er redet nicht viel mit ihr.Meistens zeigt er auf eine bestimmte Stelle,um ihr zu bedeuten,wo sie zu stehen oder sitzen hat und wo nicht. Ja,das beschreibt den Grund meiner leichten Abneigung ganz gut. Naja,wir kamen klar und ich habe fleißig meine Beschäftigungstherapie beendet.
Heute war so ein grandioser Tag,denn die Sonne schien mit aller Kraft und rief quasi: "Kauf dir ein Eis!",dass auch der writing Kurs meine Stimmung nicht trüben konnte.Nachdem ich erfahren hatte,dass mein Philosophie-Kurs heute ausfällt,jetzt wo es endlich spannend wird,bin ich nach Hause gefahren, habe mir meine Kamera geschnappt und bin nach draußen gegangen. Habe einen riesigen Spaziergang gemacht.Dabei schrie die Sonne immer lauter, sodass ich irgendwann nachgeben musste,aus Angst,mir würde sonst das Trommelfell platzen,und mir ein Eis kaufen musste.Wirklich-es ging nicht anders!Ohhh..das war richtig schön-Sonnenstrahlen auf meiner Stirn,Schokosoße an meinem Mund und den ersten,kaum wahrnehmbaren Herbstgeruch in der Nase.Wunderbar!Nachdem ich zurück war,habe ich noch ein bisschen rumgedaddelt.
Gerade sind wir aus dem Kino zurück-wir haben Eat Pray Love gesehen. Wir,das sind Jeroen, Alex und ich!Also ich mochte den Film,er war zwar sehr vorhersehbar getrickt,aber trotzdem gut.Wir haben sogar die Arie der Königin der Nacht zu hören bekommen..Ahh ha ha ha ha ha ha haaaa..Jaa.Ich finde,der Film war ein Wohlfühlmovie,denn die Hauptperson muss lernen,sich selbst zu genießen und das Laben.Und das entspricht genau dem,was ich möchte.Jeroen fand den Film auch gut, obwohl es wirklich ein Chick Flick war-ein Mädchenfilm eben.Die einsame Frau bekommt am Ende ihren Traumprinzen, der vorher auch einsam war. Keine Beschwerden von Leuten, die den Film noch sehen möchten, denn das war schon aus der Vorschau heraus klar!Alex fand den Film ok,war aber begeistert von der Musik.Ein Glück,dass Pearl Jam da nen Titel im Sondtrack bekommen hat.So waren wir alle zufrieden!

Morgen habe ich eine Bibliotheksführung!(Wenn der Kurs stattfindet,denn am Montagmorgen ist er ausgefallen)Ich freu mich aber schon drauf!
Ich wünsche euch allen einen guten Tag!Ich werde mich jetzt in unser Bettchen begeben und ins Traumland entschwinden!

Freue mich über Kommentare und grüße hiermit all meine Leser! :)
Fühlt euch umarmt!

Dienstag, 21. September 2010

Was nicht passt,wird passend gemacht...

...oder auch:
was gesund ist,wird ungesund gemacht!

Und wieder ist eine Woche vergangen. Eine Woche voller Arbeit,aber aich vielen lustigen und tollen Momenten!!
Doch warum der Titel? Nun ja, vorgestern gab es bei uns einen leckeren Nachtisch. Typisch Nothamerican, sagten uns Hans und Cornelia. Tja, der Nachtisch hieß "Ambrosia"..so wie das Unkraut, das sich gerade zur Plage entwickelt, weil es giftig ist und eine Menge Allergien aulöst.. Ambrosia. Tja-was ist das? Eigentlich hatte ich mich beim Anblick des Nachtischs richtig gefreut- ein leckerer Obstsalat mit Naturjoghurt und Kokosraspeln..Mhhh!Weintrauben, Äpfel, Melone, Banane..lecker! Tja,aber leider war Jeroen an diesem Abend krank und wir mussten nicht darauf achten, zuckerfrei zu speisen. Das wollte Cornelia gleich ausnutzen und die fehlende Zutat hinzufügen..Und das wäre?Marshmallows! Kann man das glauben? Da gibt es hier einen weitverbreiteten Nachtisch, leicht zuzubereiten und eigentlich auch ganz einfach gesund zu genießen und dann schütten die da Unmengen an Marshmallows rein? Verrückt! Das Schlimmste an der ganzen Sache ist natürlich, dass es ganz selbstverständlich schmeckt. Super! Somit haben wir also eine weitere Kuriosität entdeckt und wissen nun auch, was Ambrosia in diesen Gefilden bedeutet.

Die Uniwoche verlief nicht weiter spannend!Mittwoch und Donnerstag liefen so vor sich hin..In meinem Writing-Kurs habe ich mal wieder mit Erschrecken festgestellt, was so ein bisschen Allgemeinwissen doch ausmacht. Man kann ja-jedenfalls meiner Meinung nach- von einem werdenden Mann Mitte 20 und einem von 30 Jahren eigentlich erwarten, dass die wissen, was die Pille ist. Oder dass Contergan und seine Folgen keine Erfindung der Filmindustrie sind. Nachdem ich nun also beiden in den ersten Wochen erklärt hatte, dass man die Pille nicht zur Abtreibung nimmt (Es hatte sie offenbar auch nicht gekratzt, dass in dem Text stand, dass mittlerweile jede 2. Frau in der westlichen Welt regelmäßig die Pille nimmt) und dass Contergan tatsächlich existierte. Als ich ihnen von den Folgen erzählt habe, wollten sie mir nicht so ganz glauben, denn das schien ihnen wohl doch aus irgendeinem Film zu stammen. Mannomann! Am Donnerstag nun durfte ich ihnen erklären, dass es sowas wie künstliches Koma tatsächlich gibt. Die beiden hatten noch niiieee davon gehört, nur von natürlichem Koma. Und ansonsten konnten sie mir wohl auch nicht so ganz folgen, als ich gesagt hab, dass man ja eigentlich nicht so viel über den eigentlichen Zustand des sich im Koma befindenden Patienten weiß. Wieso? Im Text stand doch, dass ein Koma sowas wie ein Gips fürs Gehirn ist, damit es heilen kann...Ja,der Text war auch für eine Bild-Leserschaft geschrieben, is klar, dass da keine hochwissenschaftlichen Erklärungen und Fakten bzw. Rätsel drin stehen... Oh Mann!Ich hab noch gar nicht geguckt, worum es beim nächsten Mal geht! Ich war ja schon froh, dass ich beim letzten Mal nicht die Einzige im Kurs war, die jemals von Ariel Sharon gehört hatte. Da waren ja schließlich noch die Dozentin und ein anderer Student.. Hilfe!!!!
Wo ich schon bei Allgemeinwissen bin- kein Wunder, dass man hier eher wenig über die Welt weiß. In den Nachrichten werden hauptsächlich unwichtige Nebencharaktere gezeigt, die hier auf der Insel irgendwas gemacht haben. Vom weltweiten Geschehen bekommt man kaum was mit, dafür wird lieber Sendezeit damit gefüllt, von einem Klassentreffen einer Bootsmannklasse zu berichten. Nun ja, support your local...whatever! So ist das anscheinend. Wenn man mehr wissen will,muss man sich selbst informieren, aber das macht ja auch bei uns kaum jemand!

Freitag Abend waren wir mit Ahmed und Abdulmoshn im Pub und haben das erste Mal Inselbewohner kennengelernt, die eher nicht freundlich und aufgeschlossen waren. Immerhin waren wir ja mit der Taliban angerückt. Auch das noch!
Also von vorn.Was war geschehen? Ahmed fragte mich, ob ich kurz mit rauskommen könne, denn er bräuchte meine Hilfe. Der Pub, in dem wir waren hatte einen Liquor-Store,in dem Ahmed und Abdulmoshn Zigaretten kaufen wollten. Als ich rauskam wurde ich gleich von einer hysterischen Frau Mitte 40 mit pinkem und blauen Lidschatten und viel zu weit ausgeschnittenem Top vollgebrabbelt. Sie sagte mir, ich kann gerne in den Store, aber Ahmed und Abdulmosh durften nicht rein. Ich hab dann simultan alles nochmal paraphrasiert, damit A+A auch mitbekamen, worum es ging. Ich habe dann also gefragt, warum dem so sein und als Antwort Folgendes zu hören bekommen:
Beide waren vor 6 Monate mit einer Gruppe Araber im Store und haben Ärger gemacht. Sie weiß das genau, denn sie hat vor 2 Monaten die Bilder gesehen und alle Jungs sahen genauso aus, wie die beiden. Nun dürfen sie nicht rein, weil das Hausfriedensbruch wäre,bla! Dann kam der schwierige Teil. Ich habe versucht, der Frau zu erklären, dass die beiden das nicht gewesen sein konnten, da sie erst seit 4Monaten bzw. 3 Wochen hier waren. Beide wollten zum Beweis auch ihre Ausweise zeigen, wo ja das Einreisedatum vermerkt ist. Aber nein, die Frau hatte schon gewittert, dass ich mit der Taliban unter einem Hut stecke und hat nicht mit sich reden lassen. Ich hab sie also gefragt, ob die beiden jetzt nicht reindürften, weil sie keine Araber mag(mir war innerlich schon der Hut hochgegangen und ich sprach bereits im Viereck) Neeeiiiin, das wäre ja lächerlich. Nun ja, mit einem letzten Spruch meinerseits in Richtung sie solle sich doch mal überlegen,was lächerlich wäre, sind wir gegangen. Oh man, das war sooo frustrierend. Wie Menschen so verstockt und dumm sein können, ist mir noch immer nicht begreiflich. Das hätte mir fast den Abend versaut, weil ich mich so über die Pute aufgeregt hab. Aber A+A meinten nur, ich soll die Alte vergessen, es stört sie nicht weiter. Es gäbe ja nunmal dumme Menschen. Ach ja..wie recht die beiden doch haben..aber ihr kennt mich und meine Reaktionen auf offensichtliche Ungerechtigkeiten!!!Mpf!

Das Wochenende haben wir glücklicherweise mit Bergen von Hausaufgaben verbracht.Oh,wie schön! So viel zum Wochenende!Sonntag nach dem Gottesdienst merkte ich leider schon,wie mein Hals anfing zu kratzen und meine Nase komisch kribbelte. Das breitete sich bis Abends aus und gestern hatte ich dann eine voll ausgewachsene Erkältung. Wie schön! Nun ja, ich wurde aber mit allerlei Kram versorgt, dass es heute nur noch auf den Schnupfen und die Kopfschmerzen reduziert ist. Habe Vitamine und ein Magic Pillow (also quasi ein Kirschkernkissen nur ohne Kirschkerne, dafür aber mit reis und Klavendel gefüllt) von Jeroen bekommen, sowie diverse Vitamine und eine...ähhh..sowas wie eine heiße Zitrone. Die wurde aus einer Art Marmelade aus Zitronenschalen und Honig gemacht, die aber extra dafür gedacht ist!

Ich freu mich,dass morgen schon Mittwoch ist und damit nur noch 3 Kurse vor mir liegen. Toll!!

Nun zum Teil meiner persönlichen Widmungen:
Lena- bitte sei nicht mehr so traurig!Ich denk an dich und es ist ja auch gar nicht mehr lang,bis wir uns wiedersehen..Freitag nämlich bei skype! :D

Liebe Herde in BS- schön,dass ihr lest und mir ab und an auch mails und SMS schreibt..das muntert mich sehr auf, sollte ich doch mal einen ganz kleinen Anflug von Heimweh bekommen. (Natürlich tut Alex das auch! Danke!!)

Papa- gut, dass du jetzt die blog-adresse wieder hast und danke für die mails und die SMS. Ich hoffe,dass du jetzt immer fleißig liest!

Sarah!!!KOPF HOCH!!! Sei nicht traurig, du machst jetzt grad DIE mega-Auslandserfahrung, von denen du deinen Schülern später erzählst..Ach,und als ich in Southampton war...und dann war das so und so.. Und fürchte dich nicht vor gemeinen achtbeinigen Wesen in deinem Schlafsack..Lass dir gesagt sein-auf meinem Hoodie war eine Wolfsspinne und sie is weggekrabbelt und ich weiß nicht wohin. Jetzt liegt der da im Schrank und ich..naja,du kennst mich,keine weiteren Ausführungen nötig :)

Basti, lass dir den Abschied nicht so schwer werden. Es is ja nur Birmingham und nicht Michendorf^^ Sei froh!! :D Genieß deine Abschiedsparty und flieg vorsichtig. Und wenn du dich dann nich meldest, komm ich rüber und trete dich! :P

Annika, ich hoffe,du bist wieder gesund und braun und hast Malle gut überstanden.Meld dich und sag auch Thérèse, dass ich auf ihren Kanada-Bericht warte und Colleen, dass ihre Widmung schon beim letzten Mal war ;) (du bekommst bestimmt noch mehrere!)

Stephan und Anne!!! Ich hoffe,alle Prüfungen sind gut überstanden und ihr könnte ein bisschen freie Zeit genießen!!!

Marita-uns geht es sehr gut, dein Brief ist auch endlich angekommen und Alex sieht jeden Tag besser aus! :)

Ich hoffe,ich trete jetzt keinem auf den Schlips, den ich noch nicht genannt habe!Ich denk an euch alle!!!
Viele liebe Grüße und bis ganz bald, dann auch mit ein paar Bildern!

Dienstag, 14. September 2010

Und plötzlich kam der Alltag...


Zu Beginn gleich ein Bild: Der Blick aus dem Wohnzimmer raus in die Bucht. Die Berge im Hintergrund sind schon die Rockies auf dem Festland.








Tja,man mag es kaum glauben,aber das letzte Mal habe ich tatsächlich vor einer Woche gepostet.Tut mir Leid,aber die Zeit verging sooo schnell und es gab sooo viel zu tun, dass ich noch nihct dazu gekommen bin. Im Moment versuche ich mich, von Beowulf fernzuhalten, den ich bis morgen gelesen haben muss. Aber der Tag hat ja noch ein paar Stündchen.
Nachdem nun eine Woche um ist, kann ich euch von meinen Kursen erzählen.
Montags habe ich (nun steht es fest) British Literature to the Restoration!Ja.Und wir fangen im Urschleim an. Und wie ich so bin, dachte ich mir, ich geb mal ein bisschen an und zeig denen mal,was man als deutsche Studentin so weiß.. Also hab ich denen erzählt, dass Shakespeare natürlich Modern English benutzt hat und dass Old English was ganz anderes ist. Nämlich... Jaaa...und dann hab ich mit Jahreszahlen um mich geworfen. So. Habe meinen ersten Eindruck hinterlassen. Frau Wischer und Herr Peters wären stolz auf mich. :) Der Kurs ist auch mittwochs (und ist an da mein einziger Kurs).
Am Montag habe ich danach eine lange Arbeits-und Mittagspause und dann mit Alex gemeinsam Canadas First Nations Literature. Na da hab ich mir was eingebrockt. Alex war total begeistert. Ich nicht.
Zuerst einmal zur Klärung für alle. First Nations sind die Indianerstämme aus der Region hier und man sagt aber politisch korrekt jetzt nicht mehr peoples oder tribes, sondern nations. Soviel also dazu. Nun ist aber unsere Dozentin alles andere als eine Indianerin (entschuldigt das Wort, aber jedesmal kann man auch nicht politisch korrekt sein..). Ihre Familie kommt aus GB und Deutschland. Tja. Aber sie ist Kanadierin und leitet diesen Kurs. Sie hatte aber schon tausend spirituelle Erfahrungen und Aha-Effekte und Kontakte mit den Nations-Leuten. So,jedenfalls sagt sie auch,dass sie uns nur akademisches Wissen vermitteln möchte. Nun kam es aber zur Vorstellungsrunde. Und die verlief nach traditionellem Leitfaden der Nations. Also: Wer bin ich? Wo komme ich her? Wer sind meine Eltern und meine Großeltern und wo kommen die so her? Und zum Schluss (was mich am meisten störte) Bekundet eure Dankbarkeit den Snuneymuxw gegenüber.[Anm: Das ist die Nation, aus deren Terretoriom die Uni steht] Erinnerte mich an Lenas Hausaufgabe zu Erntedank...(HA übers Wochenende: Seid dankbar!) Wie kann man denn verlangen Dankbarkeit zu bekunden, wenn einige vielleicht gar nicht dankbar sind!? Also ich kann das als künftige LER-Lehrerin nicht gutheißen. Und auch als ich selbst nicht. Was ist das denn?? Ich versteh ja, dass man vielleicht respektvoll dem Ganzen gegenüberstehen sollte,aber gleich dankbar sein?Mh! Fand ich jetzt ein bisschen doof. Aber ich weiß, dass in dieser Meinung nicht viele mit mir übereinstimmen. Was ja auch ok ist.
So.soviel also dazu. Das Gute an dem Kurs ist aber, dass ein Viertel der Note durch mündliche Sachen bestimmt wird, weil die traditionelle Kultur auf Mündlichkeit basiert. Also müssen wir unter anderem Vorlesen und Nacherzählen. Ist ja auch mal was!

Dienstags habe ich dann morgens nicht den Children's literature -Kurs. Warum? Ich durfte am Donnerstag dableiben und mir das Ganze angucken. So far so good. Aber.. Jean-Jaques Rousseau als unbedeutenden kleinen Franzosen, der ein Buch über Erziehung geschrieben hat, zu bezeichnen, fand ich schon mutig. Aber es kannte ihn ja eh keiner. Und dann habe ich (Spannungsmusik...) die Dozentin gefragt, ob ich mal in den Semesterverlauf gucken darf (DAM DAM DAAAAAAAAM). Nein. Ich durfte nicht gucken,weil ich ja noch auf der Warteliste war. Klingt komisch?Ist aber so. Tja,letztendlich konnte ich sie davon überzeugen, mir die zu mailen. Das hat sie dann getan und dann habe ich gesehen, dass ich bin heute schon ein Essay hätte abgeben müssen und zwar basierend auf der ersten Sitzung. Da hatte ich ja aber nicht bleiben dürfen..Also kein Children's Lit. Auch nicht so schlimm, denn die Dozentin von British Literature ist so begeistert bei der Sache, dass die Zeit verfliegt!
So,aber ich habe ja Dienstags trotzdem Kurse. Nämlich zuerst University Writing and Research und danach Reality and Knowledge.
Ja..zwei Kurse die schon danach schreien, mega super toll zu werden. Im Writing-Kurs muss ich quasi immer was abgeben und wir schreiben immer einen in-class-test. Entweder ein kleines Essay oder einen...GRAMMAR-Test. Klasse! Aber..hatte heute schon mein erstes erfolgserlebnis- ich habe auf meinen ersten In-Class-Aufsatz ein B+ bekommen. Ich weiß aber noch nicht genau, welcher Note das entspricht, es sollte aber sowas wie eine 2 sein. Yeah! Ich bin stolz auf mich. :)
Und Knowledge and Reality..Tja,was soll ich noch groß dazu sagen? Es ist ein Philosophiekurs, der hauptsächlich Logik beinhaltet, die ich größtenteils nicht mal auf Deutsch verstehen würde. Aber ansonsten ist alles wie immer- komische Leute in komischen Klamotten, die eine mir unbekannte Sprache sprechen und in einer anderen Welt leben, die nur aus Philosophen und deren Meinung besteht. Ist doch auch schön, wenn man sich keine eigene Meinung bilden muss. So kann man auch ganz einfach zu dem Schluss kommen, dass der Holocaust nicht existiert hat, denn es stand ja so in dem BESCHEUERTEN TEXT! Ahhhh.. Philo scheint also überall gleich zu sein. Was ein Glück auch!
Tja,Donnerstags habe ich auch die beiden Kurse und das war es dann auch schon. Aber trotzdem habe ich mindestens 3x so viel zu tun wie in Potsdam. und ich versuche echt, ganz fleißig mitzukommen und alles zu machen, aber wenn nochmal so ein dummes Beispiel für Philo auftaucht, dann geh ich in den Streik. So.
Aber ab übernächste Woche kommt Descartes. Dann wird alles viel besser. (hust)

So..und nun noch zu ein paar anderen Entwicklungen. Jeroen hat mich mit in den Kirchenchor genommen und nun singe ich da. Ich bin nicht konvertiert und habe es auch nicht vor. Vor allem nicht, nachdem ich den Gottesdienst am Sonntag gesehen habe. Sagen wir, es war sehr...interessant. Aber ich muss auch sagen, dass ich verstehen kann, warum hier so viele Menschen in die Kirche eintreten. Es geht hier vielmehr um das gemeinsame Tun und um das NACH DEM GOTTESDIENST. Also ein riesiges Get-Together mit allerlei Schnack..Naja..Ist halt schön,wenn man in einem so leeren Land mal ein paar Leute sieht.
Hatte also am Sonntag schon meine Chorpremiere und habe gefühlte 100 Lieder gesungen, von denen ich 2 kannte. Gut, dass ich halbwegs Noten lesen kann und im Notfall zumindest weiß wann ich wie meine Lippen bewegen muss :D

So...was gibt es noch Interessantes? Die ganze Uni ist voller Kanninchen. Überall sind die kleinen Hoppelhäschen und mümmeln Gras (also natürlich auf dem Campus, nicht in den Gebäuden).
Auf dem Campus gibt es Subways, wo das Essen billiger ist, als in der Mensa, natürlich.
Heute hatte ich Sushi zum Mittag, denn das ist lecker und gesund und günstig. Und frisch zubereitet von den Culinary Arts- Studenten.
Sprit kostet momentan $1.10 pro Liter..Tja,wann habt ihr das letzte mal für 21,37€ vollgetankt?
Bitte guckt euch auch nochmal den letzten Eintrag an, denn ich habe ein Orca-Video eingefügt :)
UND: Wir sind jetzt vollzählig. Saad ist am Sonntag aus Saudi-Arabien wiedergekommen und nun sind wir zu 8. im Haus. habe auch noch ein paar Fotos vom Haus für euch.

Unser Haus vom Garten aus fotografiert:
Sylvester, der es sich im
Garten gutgehen lässt:















Und: Blick aus dem Garten in die Bucht.Mit Fähre. (ich weiß, der Titel ist noch nihct kryptisch genug für ein Kunstwerk, aber was nicht ist,...)






Melde mich bald wieder und freue mich bis dahin über zahlreiche Kommentare, damit ich mal weiß, wer hier überhaupt liest!
Achso-Colleen. Ein kleiner Advice von uns- plane unbedingt extra-viel Geld (ca.450€) für Unibücher ein, denn du musst die fast alle kaufen und sie sind sehr teuer.

Liebst,J.